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Bericht
03.11.2020
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WR Regional: Wirtschaftsförderung in Stadt und Kreis Offenbach

Der wirtschaftliche Schaden der Corona-Pandemie ist groß. Wie können wir den neuen Herausforderungen für die Wirtschaft effektiv und differenziert begegnen? Im digitalen Dialog mit Oliver Quilling, Landrat Kreis Offenbach, wurden Erfahrungen aus erster Hand im Umgang mit der aktuellen Infektionsentwicklung ausgetauscht, die Mitglieder des Wirtschaftsrates aus wirtschaftlicher und Oliver Quilling aus politischer Perspektive gemacht haben.

Im Rahmen einer digitalen Veranstaltung der Sektion Offenbach wurden gemeinsam mit Landrat Oliver Quilling Status quo und Perspektiven der regionalen Wirtschaft besprochen.
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Oliver Quilling, Landrat für den Kreis Offenbach, umreißt zunächst die finanziellen Folgeschäden, die den Kreis im Zusammenhang mit der Coronakrise betreffen. Ein Großteil der Gewerbesteuereinnahmen sei weggebrochen, zusätzlich habe man einen starken Anstieg der Kurzarbeiteranträge vernommen.

Erfreulich sei indes die Verbesserung des Konjunkturklimaindex um 30 % gegenüber den Sommermonaten. „Die Unternehmen schauen wieder positiv in die Zukunft. Aber natürlich gibt es Branchen, die noch immer schwere Umsatzeinbrüche verzeichnen, wie zum Beispiel die Gastronomie- oder Veranstaltungsbranche. Auch die Zukunft der Luftfahrt ist ungewiss, was Auswirkungen auf den Frankfurter Flughafen und die mit ihm verknüpften Unternehmen als Arbeitgeber für die Region haben wird“.

Quilling hält finanzielle Soforthilfen für coronageschädigte Unternehmen für sinnvoll, obgleich er die Erfahrung gemacht habe, dass auch die Umsetzung bürokratischer Erleichterungen im Kreis zu einer Erholung der Wirtschaft beigetragen habe. „Die Wirtschaftsleistung der vorigen Jahre werden wir nicht sofort erreichen können. Es gibt aber Anzeichen dafür, dass sich Deutschland wirtschaftlich vergleichsweise schnell erholen wird. Wachsende Wirtschaftssektoren wie der Digitalsektor deuten darauf hin, dass es auch bei uns bergauf geht. “

 

In der Diskussion zeigt sich, dass auch Kirsten Schoder-Steinmüller, Präsidentin der IHK Offenbach und Geschäftsführerin des Maschinenbaubetriebs Schoder GmbH, eine positive wirtschaftliche Entwicklung bestimmter Branchen, zum Beispiel der Fahrradwirtschaft, festgestellt hat. Ausblenden dürfe man die Verzweiflung vieler anderer, zum Beispiel der Gastronomiebranche, allerdings nicht, zumal uns die Corona-Maßnahmen vermutlich bis in das nächste Jahr begleiten würden. Oberste Priorität habe die Offenhaltung von KiTas und Schulen. „Die Wahrnehmung von Schulpflicht und Kinderbetreuung darf auf Dauer nicht ausgesetzt werden, um Eltern sowie Unternehmen zu entlasten. Andernfalls können wir den Ausnahmezustand eines erneuten Corona-Lock-Downs nicht lange durchhalten.“

 

Rudolf Bax, Geschäftsführer der Klinker- und Ziegelwerk Franz Wenzel GmbH & Co. KG, wünscht sich mehr behördliche Unterstützung im Hinblick auf die zahlreichen bürokratischen Anforderungen, die an Unternehmer gestellt würden. Gerade in der Krise sei wichtig, auch die starken Unternehmen zu fördern.

Dieser Einschätzung pflichten sowohl Quilling, als auch Steffen Ball, Inhaber der BALLCOM GmbH und stellvertretender Sektionssprecher der Sektion Offenbach, bei.

„Im Zweifel für den Bauherr, im Zweifel für den Investor“ - dieses Motto habe gerade in Zeiten des Virus Bestand.