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Bericht
09.03.2023
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Wir haben kein medizinisches Problem, sondern ein Zuwendungsproblem

Ländliche Versorgungsstrukturen: Landrat Stefan Sternberg zu Gast bei der Landesfachkommission Gesundheitswirtschaft und Pflege
©Wirtschaftsrat

Alte Bibliothek in den Helios-Kliniken: Beim Austausch der Landesfachkommission Gesundheitswirtschaft und Pflege waren verschiedene Vertreter zur Thematik „Ländliche Gesundheitsversorgung“ eingeladen. Die beiden Referenten Stefan Sternberg, Landrat von Ludwiglust-Parchim, sowie Dr. Dieter Kreye, stellvertretender Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung in Mecklenburg-Vorpommern, waren sich einig bei einem Problem: der zu hohen Anzahl an Krankenhäusern im Land und der dadurch entstehenden Ressourcenverschwendung, was sowohl Personal, Strukturen als Kapazitäten betrifft. Landrat Sternberg arbeitet daher an Spezialisierungen: „Ich habe mehr Schwierigkeiten im Austausch mit Menschen als mit der Regulatorik. Änderungen sind nicht immer einfach herbeizuführen. Mein Ziel ist es, dass wir unsere Krankenhäuser im Landkreis mehr spezialisieren. Helios soll dabei der Maximalversorger bleiben“, so Sternberg.

Um die Strukturen sowie insbesondere die sektorenübergreifende Versorgung voranzubringen, müssten Standorte schließen. „Wir haben insgesamt viel zu viel stationäre Versorgung. Das gilt aber nicht nur für Mecklenburg-Vorpommern, sondern auch für andere Länder wie beispielsweise Schleswig-Holstein“, sagte Dr. Kreye. Mehr ambulante Versorgung und mehr MVZ sollten die Lösung sein. Helios, vertreten von Franzel Simon, Geschäftsführer Nord der Helios Kliniken GmbH, und Thomas Clausing, Exekutive Director Helios Health Care GmbH, stellten ein neues Angebot vor, den Versorgungswürfel „Cube“. Der Cube sei vor allem für ländlichere Regionen sinnvoll, wo das Ärzteangebot unzureichend ist. Es stelle eine kostengünstige und auch flexible Alternative dar, da es nicht zwangsläufig ein stehender Container sein müsse. „Mit dem Cube schaffen wir Flexibilität, ein tolles Zukunftsmodell. Der Cube kann auch ein fahrendes Modell sein. Unsere Anwendersoftware „Curalie“ kann übrigens auch von anderen Trägern oder Ärzten genutzt werden, nicht nur von Helios. Ein Open-Source Modell war uns wichtig“, so Clausing.

Im Anschluss an die Vorträge ging es unter anderem auch noch um die Zukunft der Pflege. Ein Thema, das sicherlich bald Gegenstand in der Fachkommission sein wird. Die Vorsitzende der Landesfachkommission, Manon Austentat-Wied, bedankte sich bei allen Teilnehmern und insbesondere auch dem Gastgeber von Helios für eine kurzweilige, informative und aufschlussreiche Sitzung.