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Bericht
23.04.2025
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Wir werden alle Krankenhäuser im Landkreis halten

Frühstücksgespräch mit Thomas Müller, stellvertretender Landrat sowie Kandidat zur Landratswahl der Mecklenburgische Seenplatte
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Am frühen Morgen versammelten sich Vertreterinnen und Vertreter der Sektion Mecklenburgische Seenplatte des Wirtschaftsrates der CDU e.V. zu einem intensiven Frühstücksgespräch mit Thomas Müller, dem stellvertretenden Landrat der Mecklenburgischen Seenplatte, der bei der kommenden Landratswahl am 11. Mai 2025 für das Amt kandidiert. Das Treffen bot eine wertvolle Gelegenheit, aktuelle Herausforderungen und Zukunftsperspektiven für die Region zu diskutieren.

Im Mittelpunkt standen die drängenden Themen Bürokratie und Digitalisierung. Thomas Müller betonte, dass die Region dringend weg von der Mentalität „was nicht geht“ müsse. Stattdessen sei ein mutigeres Vorgehen gefragt, um bürokratische Hürden abzubauen und die Digitalisierung voranzutreiben. Nur so könne die Wettbewerbsfähigkeit gesteigert werden.

Ein weiteres zentrales Thema war die Stärkung des Ehrenamts. Müller wies darauf hin, dass immer die gleichen engagierten Personen sich in Vereinen und Initiativen einbringen. Es sei notwendig, das Ehrenamt attraktiver zu machen und mehr Menschen zu motivieren, sich zu engagieren. Zudem kritisierte er, dass die Wirtschaftsförderung bislang zu wenig nach innen wirke. Besonders die Unternehmensnachfolge sei ein Thema, das in der Öffentlichkeit zu wenig bekannt sei.

Im Bereich Gesundheitspolitik machte Müller deutlich, dass sein Ziel sei, alle Krankenhäuser in der Region zu erhalten. Die geplante Krankenhausreform, die frühestens 2026 starten soll, müsse sorgfältig begleitet werden. Die Bundesregierung könnte noch Anpassungen vornehmen, weshalb eine enge Abstimmung notwendig sei.

Der Ausbau des Ilse-Rufbussystems wurde ebenfalls angesprochen. Müller plant, das Angebot zu erweitern, auch in den Abendstunden, um die Mobilität in der Region weiter zu verbessern. Die Infrastruktur wurde als essenziell für die Pendler, insbesondere die vielen Menschen, die aus Stettin einpendeln, hervorgehoben. Eine gute Verkehrsanbindung sei entscheidend für die wirtschaftliche Entwicklung.

Müller warnte vor den steigenden Kosten im Sozialbereich: „10-12 Prozent Kostensteigerung bei Sozialleistungen können wir uns nicht mehr leisten.“ Ebenso sei die finanzielle Belastung durch kostenfreie Kitas nicht mehr tragbar. Hier müsse eine nachhaltige Lösung gefunden werden.

Ein Blick nach Polen und anderen Nachbarländern könne helfen, so Müller. Besonders in Bezug auf Genehmigungsverfahren sei Polen deutlich schneller, was für die Ansiedlung neuer Unternehmen von Vorteil sei. Die Lösung logistischer Fragen, etwa im Zusammenhang mit der B96 oder dem Flughafen Trollenhagen, sei für die Wirtschaft von zentraler Bedeutung. Müller möchte die Unternehmensberatung zur Unternehmensnachfolge stärker in den Fokus rücken und den Austausch zwischen Wirtschaft und Politik intensivieren.

Auf die Frage nach dem ausgeglichenen Haushalt antwortete Müller, dass viele Ausgaben noch nicht ausfinanziert seien. Zum Thema Fachkräftemangel und Nachwuchs sagte Müller, dass die Situation in Neubrandenburg nur teilweise problematisch sei. Die Hochschule genieße einen guten Ruf, und die Schulen seien baulich gut aufgestellt. Dennoch bestehe Verbesserungsbedarf beim Personal in den Schulen.

Abschließend wurde die Frage nach Künstlicher Intelligenz (KI) gestellt. Müller zeigte sich offen für die Chancen, die KI für die Region bieten könne, betonte aber, dass eine verantwortungsvolle und nachhaltige Nutzung im Vordergrund stehen müsse.