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Bericht
22.05.2025
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„Wir möchten ein Stadion für alle in Greifswald“

Businesslunch der Sektion Vorpommern-Greifswald mit Thomas Lerm
©Wirtschaftsrat der CDU e.V.

Am 22. Mai 2025 fand ein Businesslunch mit Thomas Lerm, Beigeordneter und 1. Stellvertreter des Oberbürgermeisters sowie Baudezernent der Universitäts- und Hansestadt Greifswald, statt. In einer offenen Gesprächsrunde informierte Lerm über aktuelle und geplante Bauprojekte sowie über finanzielle und strukturelle Herausforderungen der Stadtentwicklung.

 

Ein zentrales Thema war die seit 2017 geplante Renovierung des Greifswalder Theaters. Trotz jahrelanger Vorbereitungen wurde bislang noch nicht mit dem Bau begonnen. „Wir haben noch keinen Stein gebaut“, so Lerm. Aktuell befinde man sich in einer neuen Ausschreibungsphase zur Planerfindung. Die Stadt rechnet mit Gesamtkosten von rund 60 Millionen Euro.

 

Konkreter geht es beim Neubau einer kombinierten Grund- und weiterführenden Schule bis Klasse 10 voran. Mit einem Investitionsvolumen von 75 Millionen Euro soll der Bau demnächst beginnen. Das Projekt ist ein bedeutender Schritt zur Verbesserung der Bildungsinfrastruktur vor Ort.

 

Im Zusammenhang mit dem 100-Milliarden-Euro-Sondervermögen des Bundes für die Länder erwartet Greifswald Fördermittel in Höhe von rund 80 Millionen Euro. Mecklenburg-Vorpommern profitiert insgesamt mit lediglich 1,6 Prozent an dem Gesamtpaket, was laut Lerm die strukturellen Nachteile der Region deutlich macht.

 

Mit Blick auf die wirtschaftliche Entwicklung äußerte Lerm Sorge über die nachlassende Produktivität. „Wir haben hier im Land keine Produktivität mehr“, zitierte er den Unternehmer Thomas Wetzel, der aus eigener Erfahrung berichtet habe: „Früher habe ich mit drei Mann mehr gemacht als heute mit fünf.“

 

Positive Impulse kommen hingegen aus dem Tourismussektor. Die Amedia-Gruppe um Investor Udo Chistee plant ein neues Hotel am Greifswalder Hafen. Die Baugenehmigung wurde vollständig erteilt, die Fertigstellung ist für April 2026 vorgesehen. Das Projekt soll zur Attraktivitätssteigerung des Standortes beitragen.

 

Auf die Frage nach öffentlich-privaten Partnerschaften erklärte Lerm, dass derzeit keine PPP-Projekte in der Stadt realisiert würden. Es fehle an geeigneten Vorhaben, bei denen sich diese Finanzierungsform wirtschaftlich lohne. „Für ein Bauhof oder so kann man kein Geld mit erwirtschaften“, so Lerm.

 

Zum Abschluss thematisierte er die Pläne für einen Umbau des Greifswalder Stadions. Ziel sei es, eine zentrale Sportspielstätte mit Tribüne zu schaffen – „ein Stadion für alle“, das sowohl dem Vereins- als auch dem Schulsport zugutekommen soll.

 

Der Businesslunch bot einen offenen Einblick in zentrale Vorhaben der Stadtentwicklung und zeigte zugleich die strukturellen Hürden auf, mit denen Greifswald aktuell konfrontiert ist.