„Wir müssen endlich mehr Speicher bauen, da brauchen wir endlich eine bessere Förderpolitik – das ist das Einzige, was den Strom wirklich billiger machen wird“

Die Mecklenburger Metallguss GmbH ist Weltmarktführer im Bau von Schiffspropellern – und der Wirtschaftsrat ist stolz darauf, solch ein Unternehmen in seinen Reihen zu wissen. Das traditionsreiche Unternehmen, das bereits im Jahr 1871 gegründet wurde und sich seit 1948 auf die Herstellung von Schiffspropellern spezialisiert hat, ist heute nicht nur ein bedeutender Arbeitgeber in der Region, sondern auch international als Weltmarktführer in diesem Segment anerkannt. Geschäftsführer Dr. Lars Greitsch gab zu Beginn einen umfassenden Einblick in die Entwicklung und aktuelle Ausrichtung der MMG GmbH.
Das Unternehmen konnte in den letzten Jahren ein bemerkenswertes Wachstum verzeichnen: Die Mitarbeiterzahl stieg innerhalb kurzer Zeit von 165 auf 230. Gleichzeitig wurde in Nachrüstungen und ein umfassendes Redesign investiert. Die erfolgreiche Privatisierung in den 1990er-Jahren ermöglichte es der MMG, neue Wege zu gehen. 2011 folgten größere Investitionen und die Verlagerung einer langen Produktionshalle, in deren Zuge auch ein moderner Schleifbereich entstand.
Seit 2014 hat sich das Produktportfolio auch auf kleinere Propeller ausgerichtet, was eine strategische Ausweitung ermöglichte. Dabei bedient MMG heute nicht nur europäische, sondern auch große asiatische Kunde. Dazu gehören aber auch die deutschen Großreedereien wie Hapag Lloyd oder MSC. Dr. Lars Greitsch betonte die hohe technische Expertise seines Unternehmens – jedes Schiff benötigt einen exakt angepassten Propeller, inklusive individuell entwickelter Flossenkappen. Neben der Neuproduktion übernimmt MMG auch die Umrüstung und das Redesign älterer Propeller, was angesichts eingeschränkter Zugänglichkeit und steigender Anforderungen eine immer wichtigere Rolle spielt. Das Unternehmen produziert heute nicht nur Propeller für Schiffsantriebe, sondern auch Komponenten für verschiedene Spezialbereiche, darunter Anlagen zur Bekämpfung des Meeresspiegelanstiegs, Robotertechnik und 3D-Druckprodukte sowie Pumpenlösungen und Trinkbrunnen (u.a. in Hamburg) Dr. Greitsch betonte abschließend, dass Innovation nur durch Offenheit und Bereitschaft zum Austausch mit Forschung und Industrie entstehe.
Die anschließende Diskussion drehte sich um aktuelle Herausforderungen und Rahmenbedingungen für Unternehmen wie MMG. Dabei wurde deutlich, dass die internationale Konkurrenz, insbesondere aus Japan, stetig wächst. Dr. Lars Greitsch machte sich stark für eine Verbesserung der energiepolitischen Rahmenbedingungen. Es brauche dringend mehr Speicherkapazitäten und eine gezieltere Förderpolitik. Themen wie Netzentgelte und Stromkosten seien nach wie vor große Herausforderungen – das derzeitige „Entlastungsystem“ sei in dieser Hinsicht eher ein Tropfen auf den heißen Stein. Auch bei der Instandhaltung versuche die MMG, so viel wie möglich mit Unternehmen aus der Region zu lösen, obwohl in manchen hochspezialisierten Bereichen externe Partner unverzichtbar sind. Die Zusammenarbeit mit anderen Firmen in der Region funktioniere gut, etwa im Bereich Fachkräfte, während der Transport großer Propeller aufgrund komplizierter Genehmigungsverfahren und mangelnder Infrastruktur oft große Probleme bereite – beispielsweise beim Transport über in die Jahre gekommenen Brücken. Unternehmen vereint sein können. Für den Wirtschaftsrat der CDU Mecklenburg-Vorpommern war dieser Besuch nicht nur informativ, sondern auch Anlass zur Anerkennung und zum weiteren Dialog mit einem bedeutenden Industriepartner der Region.
Im Anschluss an die Präsentation folgte eine Werksbesichtigung, bei der die Gäste einen direkten Einblick in die Produktion gewinnen konnten. Besonders eindrucksvoll war die Besichtigung der Gießerei sowie des Bereichs, in dem die Propeller geschliffen und fertiggestellt werden. Für die Mitglieder des Wirtschaftsrats war dies ein spannender und praxisnaher Einblick in die Präzisionsarbeit vor Ort.
Der Besuch beim Weltmarktführer aus der Region hat eindrucksvoll gezeigt, wie regionale Verbundenheit, technologische Innovationskraft und internationale Marktführerschaft in einem Unternehmen vereint sein können. Für den Wirtschaftsrat der CDU Mecklenburg-Vorpommern war dieser Besuch nicht nur informativ, sondern auch Anlass zur Anerkennung und zum weiteren Dialog mit einem bedeutenden Industriepartner der Region.
Die Veranstaltung wurde von Matthias Heicke, Sprecher der Sektion Mecklenburgische Seenplatte eröffnet und von Reto Pikolin, Landesgeschäftsführer des Wirtschaftsrates der CDU Mecklenburg-Vorpommern, inhaltlich eingeführt und moderiert.
Mecklenburger Metallguss GmbH - Foto: Wirtschaftsrat der CDU e.V.