Wir partizipieren zu wenig vom Land als erneuerbare Energie
In der lebhaften Diskussion mit den Kommissionsmitgliedern wurde schnell deutlich, dass viele Unternehmen unter steigenden Energiekosten und fehlender Netzkapazität leiden. Stimmen aus der Industrie warnten davor, dass energieintensive Branchen wie Keramik oder Chemie das Land verlassen könnten, wenn sich die Standortbedingungen nicht verbessern. Auch das Beteiligungsgesetz und die regionale Planung – etwa in Nordwestmecklenburg – wurden kritisch hinterfragt. Es mangele an Verbindlichkeit und Praxisnähe, so mehrere Teilnehmer. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf dem Thema Speichertechnologien. Diese gelten als Voraussetzung für eine stabile Versorgung aus erneuerbaren Quellen, sind derzeit aber weder technisch noch wirtschaftlich ausreichend entwickelt. Ohne geeignete Speicher, so der Tenor, sei ein weiterer Ausbau der Erneuerbaren nur begrenzt sinnvoll.
Die Sitzung verdeutlichte insgesamt die komplexen Herausforderungen auf dem Weg zu einer erfolgreichen Energiewende. Neben technischen Lösungen braucht es politische Klarheit, Planungssicherheit, Akzeptanz bei den Bürgern und mutige Investitionen – insbesondere im ländlichen Raum. Der Wirtschaftsrat wird die inhaltlichen Impulse aus der Diskussion in seine weitere Arbeit einfließen lassen und konkrete Handlungsempfehlungen entwickeln.
Reto Pikolin bedankte sich bei Inros Lackner für die Gastfreundschaft. Zu Beginn stellte er den neuen Landesgeschäftsführer Sven Harraß vor. Der Vorsitzende der Fachkommission, Hartwig Kühl, ließ sich entschuldigen.
Wolfgang Waldmüller MdL
Foto: Wirtschaftsrat der CDU e.V.