Wirtschaftsrat Niedersachsen fordert ein Umdenken in der Belastungspolitik der Bundesregierung gegenüber den heimischen Landwirten.

Hannover, 04.01.2024. Der stellvertretende Vorsitzende der Landesfachkommission Agrar- und Ernährungswirtschaft des Wirtschaftsrates Niedersachsen, Victor Thole, äußert seine Bedenken über die gegenwärtige Lage der deutschen Landwirtschaft und betont die Notwendigkeit, die Interessen und Bedürfnisse der Landwirte ernsthaft zu berücksichtigen: „Es wäre an der Zeit, dass die Regierung die essenzielle Rolle der Landwirtschaft für unsere Gesellschaft und Wirtschaft anerkennt. Die Milch stammt nicht vom Discounter, sondern von den Bauern.“ 

Die Landwirte hätten maßgeblich zur Versorgungssicherheit und zur Umsetzung der Klimaziele beigetragen. Die heimische Landwirtschaft habe weitgehend erfolgreich dazu beigetragen, die von der Regierung festgelegten Klimaziele zu erreichen, und gleichzeitig die kontinuierliche Lebensmittelversorgung gewährleitet. Gerade angesichts dieser Erfolge äußern viele Landwirte ihr Unverständnis gegenüber der aktuellen Regierungspolitik und sind maßlos enttäuscht. 

„Die Landwirte sehen sich mit zunehmenden Hindernissen konfrontiert“, erklärte Thole. Neben verstärkten Auflagen im Bereich Umwelt-, Natur- und Tierschutz bestünden ungelöste Probleme im Umgang mit dem Thema Wolf. Die Anpassung des Mindestlohns für Gast- und Saisonarbeiter stelle eine zusätzliche Belastung dar, die in Verbindung mit der Reduzierung der Flächenprämie zu weiteren Schwierigkeiten führe. Außerdem seien Risiken durch die Herabsetzung bzw. Streichung der Zuschüsse für landwirtschaftliche Sozial- und Unfallversicherungen zu berücksichtigen. 

Die Landwirte seien ein essentieller Bestandteil unseres Lebensmittelkreislaufs und benötigten günstige Rahmenbedingungen, um auch in Zukunft ihre wichtige Rolle zu erfüllen.