Aus den Ländern (Niedersachsen) - Flexibilität ist die neue Sicherheit
Wie wird die Zukunft Deutschlands aussehen? Das Land ist in einer Phase des politischen Umbruchs. Viele Probleme, aber auch Chancen für die Zukunft kristallisieren sich heraus. Digitales Arbeiten ist beispielsweise keine Vision mehr. Was kann die Zukunft uns also noch bieten? Diese und weitere Themen diskutierte der Wirtschaftsrat Niedersachsen mit Steffen Kampeter, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitsgeberverbände sowie Tino Krause, Country Director DACH Facebook- Deutschland im Rahmen einer Abendveranstaltung.
Die Begrüßung der Teilnehmer erfolgte durch Philipp Meyer, Mitglied im Landesvorstand und Sprecher der Sektion Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim. Steffen Kampeter äußerte im Hinblick auf die Bundestagswahl Bedenken über die Zukunft. Er merkte an, dass es jetzt notwendig sei, die relevanten Themen zu diskutieren. Herausforderungen für unser Land habe es bereits vor der Corona-Pandemie gegeben. Themen wie die nachlassende wirtschaftliche Dynamik und der demografische Wandel seien zunehmend zu beobachten. Ebenfalls sprach Kampeter den Strukturwandel in Deutschland an. Dieser sei eine große Herausforderung.
Steffen Kampeter formulierte klare Forderungen an die zukünftige Regierung, um den genannten Problematiken entgegenzustehen. Leadership und Ownership seien wichtig für Deutschland. Zudem sei die Geschwindigkeit von Relevanz. Vorhaben müssten schneller umgesetzt werden. Hierbei wurde auf die Infrastruktur, die Digitalisierung sowie die Verwaltungsmodernisierung hingewiesen. Darüber hinaus seien Veränderungen ausschließlich im Zuge einer lebendigen Sozialpartnerschaft möglich. Dabei müssten auch Konflikte ausgetragen werden. Ebenfalls würde sich Steffen Kampeter eine Rückkehr zu einer ausgeglichenen Fiskalpolitik wünschen. Zudem sei die nachhaltige Finanzierung der Sozialversicherungssysteme zukünftig entscheidend. Kampeter verdeutlichte außerdem, dass das Thema Bildung zur Priorität gemacht werden sollte. Ebenfalls müsste Flexibilität zunehmend als Grundvoraussetzung gesehen werden. Gerade in der Corona-Pandemie habe sich gezeigt, dass Flexibilität in verschiedener Hinsicht ermöglicht werden konnte. Dies müsse sich auch für die Zukunft durchsetzen. Als letzten Punkt thematisierte der Hauptgeschäftsführer die Herausforderung der Tarifvertragsverhandlungen. Hierbei müssten der demografische Wandel sowie veränderte Lebensverhältnisse beachtet werden. Der BDA-Hauptgeschäftsführer ist sich sicher, dass ein geschlossener Auftritt der Wirtschaft gegenüber der Politik entscheidend sei, um Forderungen zu stellen und Problematiken entgegenzuwirken.
Im Anschluss sprach Tino Krause auf der Abendveranstaltung. Krause betonte, dass er sich als Country Director von Facebook-Deutschland grundsätzlich auf die Vorteile von Technologien konzentriere. Er sei für die Plattformen Facebook, Instagram sowie WhatsApp verantwortlich. Laut Krause wäre es von Relevanz, Brücken zu Unternehmen zu bauen. Gerade mittelständische Unternehmen seien das Rückgrat der Gesellschaft. Allerdings habe die Corona-Pandemie große Auswirkungen auf diese Unternehmen gehabt. Hybride Geschäftsmodelle seien insofern umso gefragter. Wie kann man also Unternehmen bei ihrer digitalen Entwicklung helfen? Dieser Frage widmete sich Krause. Die Business Plattformen von Facebook, Instagram und WhatsApp seien für Unternehmen eine Möglichkeit, sich zu digitalisieren. Kleine Schritte sowie das Ausprobieren verschiedener Dinge könnten ihnen den Start in die Digitalisierung erleichtern. Tino Krause gehe davon aus, dass die Online- und Offlinewelt in der Zukunft ineinander übergreifen werden.
Zudem führte er in das Thema Virtual Reality ein. Darin sehe Krause große Chancen für die Zukunft. Diese Chancen würden sich über die Bereiche Bildung, Inklusion, Digitale Kunst, Medizin sowie Marketing und Business erstrecken. Außerdem werde das mobile Arbeiten unsere zukünftige Gesellschaft zunehmend prägen. Krause präsentierte zudem die neue Möglichkeit in Form eines virtuellen Raumes etwa für Konferenzen. Zunehmend wäre es möglich, virtuelle Nähe zu den Kollegen zu schaffen. Diese Nähe hätten viele während des Lockdowns in der Corona-Pandemie vermisst.