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Bericht
01.03.2021
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Sorge um den deutschen Mittelstand - warum die finanzielle Planung für mittelständische Unternehmen und Familienbetriebe wichtig ist

Patrick Ziechmann, Partner Transactions I Retail & Consumer Goods, PwC Germany, berichtete über die finanziellen Hilfen für mittelständische Unternehmen und Familienunternehmen
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Zum Thema: "Krisen-Management von Unternehmen zu Zeiten der Pandemie - und Ausblick nach vorne" eröffnete Dr. Klaus Stein, Mitglied im Sektionsvorstand Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim, die digitale Vortragsveranstaltung der Sektion Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim. Als Redner war Patrick Ziechmann, Partner Transactions I Retail & Consumer Goods, PwC Germany, zu Gast.

 

Die PricewaterhouseCoopers GmbH, kurz PwC, ist als Wirtschaftsprüfungsgesellschaft u.a. in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung und Managementberatung tätig und betreut viele Branchen sowie Familienunternehmen und mittelständische Betriebe, die von der Corona-Pandemie stark betroffen sind.

Aus diesem Grund startete Herr Ziechmann seinen Vortrag mit der Beschreibung der Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den deutschen Mittelstand. In Bezug auf die finanzielle Situation der Unternehmen ergab sich dabei ein heterogenes Bild.

So verzeichnete beispielsweise der Lebensmitteleinzelhandel aufgrund der Pandemie eine erhöhte Nachfrage nach seinen Produkten, während Non-Food-Branchen wie Unterhaltungs- und Medienbranche, Gastgewerbe usw. von der Pandemie beeinträchtigt waren.

 

Aufgrund der Corona-Pandemie durchliefen die Unternehmen drei Phasen: Aufrechterhalten des Geschäftsbetriebs, Sicherung der Liquidität und Herstellung der Wettbewerbsfähigkeit. Hierbei erklärte Herr Ziechmann, dass einige Unternehmen aufgrund des Pandemieverlaufs nicht aus der zweiten Phase herauskämen und daher die Banken weiterhin wichtig seien.

 

Zu den öffentlichen Hilfen der Bundesregierung sagte Herr Ziechmann, dass diese in der Praxis eine hohe Relevanz hätten und gerade für Familienbetriebe und mittelständische Unternehmen die Beantragung dieser Hilfen mit der Überwindung vieler Hürden verbunden wären und mit einem komplizierten Prozess begleitet sei, der viel Zeit und z.B. die Hilfe von einer/einem Steuerberater*in benötige.

 

Als Probleme des deutschen Mittelstands führte Herr Ziechmann die mangelnde Transparenz über die eigene Geschäftslage und -entwicklung, die fehlende Abgrenzung zwischen Unternehmens- und Geschäftssphäre sowie die fehlende belastbare Finanzierung auf. Insbesondere den letzten Punkt bezeichnete Herr Ziechmann als bedenklich, da die mittelfristige Liquiditätsplanung gerade in Krisenzeiten von großer Bedeutung sei. Um diesen Problemen entgegenzuwirken, müssten mittelständische Unternehmen und Familienbetriebe laut Herrn Ziechmann u. a. eine resiliente Planung erarbeiten, Steuerungsinstrumente etablieren und den Betrieb effizienter und umsetzungsorientierter restrukturieren.  

 

Bezüglich der Art und Wiese, wie in den Unternehmen nach der Corona-Pandemie gearbeitet wird, sagte Herr Ziechmann, dass er die Zukunft in Hybridmodellen sieht. Demnach würden Meetings, Messen und Konferenzen etc. sowohl in Präsenz als auch online stattfinden. Zur Zukunft der Familienunternehmen und des Mittelstandes erklärte Herr Ziechmann, dass sich diese Unternehmen zum einen mehr öffnen und mehr Kooperationen mit anderen Betrieben eingehen müssten und zum anderen die Nachfolgeregelung in diesen Unternehmen geklärt werden müsse.

 

Wir danken Herrn Patrick Ziechmann für seine interessanten und offenen Ausführungen und Herrn Dr. Klaus Stein für die gelungene Moderation. 

 

 

Text von Teresa Book