"Unternehmensübernahme und das Gefangenen-Dilemma"
Anhand einer Erläuterung des spieltheoretischen „Gefangenen-Dilemmas“ wurden Praxisbezüge hergestellt und über tagesaktuelle Übernahmeprozesse wie dem laufenden Osram-Deal diskutiert.
Mithilfe dieses Beispiels ließ sich nachzeichnen, dass es gute Gründe für Unternehmensübernahmen und Fusionen gibt:
Unter anderem erhoffen sich Firmen die Erweiterung des eigenen Angebotes, kostengünstigere Produktionsprozesse durch Zugewinn von Infrastruktur sowie die Restrukturierung und Modernisierung des Unternehmens.
Häufig ist die Fusion von zwei Unternehmen auch mit Situationen von Ungleichgewicht zwischen den beiden verhandelnden Parteien und hohen finanziellen und organisatorischen Belastungen konfrontiert. Präventives strategisches Handeln würde diese Gefahren bei einer Übernahme minimieren, so Prof. Dr. Christmann.
Auch auf tagespolitische Prozesse ließen sich diese Gedanken übertragen. Als Beispiel wurde die schwierig zu gestaltende internationale Klimapolitik angeführt. Akteure aus den verschiedensten politischen Lagern stehen dabei vor dem Dilemma, ein gemeinsames Klimapaket zu verabschieden, ohne sich dabei zu sehr von der eigenen politischen Ausrichtung zu entfernen und somit einhergehend auf nationaler Ebene einen Wählerverlust zu riskieren.
Im Anschluss führten die anwesenden Gäste eine spannende und angeregte Diskussion.