Das neue Insolvenzrecht als Rettung aus der Krise
In dem Online-Talk zum Thema: „Das neue Sanierungs- und das alte Insolvenzrecht als Helfer in der Corona-Krise“ fanden sich die Mitglieder der Sektion Hannover zusammen.
Nach einer kurzen Begrüßung durch Dirk Abeling, Landesgeschäftsführer des Wirtschaftsrates Niedersachsen, sowie Johannes Franke, Mitglied des Sektionsvorstandes Hannover, gab Joachim Voigt-Salus den Teilnehmern einen Einblick in die rechtlichen Veränderungen für Unternehmer seit der Corona-Krise.
Zunächst erklärte der Rechtsanwalt, dass es bereits viele Krisen vor der Corona-Pandemie gegeben hätte, die sich bereits negativ auf die Wirtschaft ausgewirkt hätten. Vor allem der Einzelhandel hätte große Verluste einstecken müssen. Corona hätte die bereits bestehenden Probleme durch mehrere Lockdowns weiter verstärkt. Zu den Gewinnern gehören jedoch die Länder, die wie China die Digitalisierung fördern.
Trotz der Verluste in verschiedenen Branchen, würden die Insolvenzzahlen stetig sinken. Das läge an dem Kurzarbeitergeld, den Hilfen und der Aussetzung der Insolvenzantragspflicht, die bis Ende April 2021 galt. Daraus resultierten die Verschuldung des Bundes und die „Zombiefizierung“ der Wirtschaft, in der nicht überlebensfähige Firmen künstlich am Leben gehalten wurden.
Das neue Sanierungsrecht ermögliche es den Unternehmern, sich durch einen Restrukturierungsplan zu entschulden, auch wenn dies gegen den Willen einzelner Gläubiger geschehe. Unternehmer, die in den nächsten 12 Monaten in der Lage sind, 90% ihrer Forderung abzubezahlen, können von diesem Sanierungsrecht Gebrauch machen. In der Corona-Krise war es jedoch möglich, dass Unternehmer ihre Zahlungsfähigkeit nur für die nächsten 4 Monate nachweisen.
Wir danken Joachim Voigt-Salus für den informativen Vortrag.
Text von Elisabeth Jegorow