Lassen Sie uns Personalmanagement neu denken!
Matthias Görn, Leiter des Fachbereichs Personal und Organisation der Landeshauptstadt Hannover im Gespräch mit der Sektion Hannover. (Bild: Wirtschaftsrat)
Bei dem traditionellen Unternehmerfrühstück der Sektion Hannover war Matthias Görn als Referent zu Gast. Seit dem 15. Juli 2022 ist er als Leiter des Fachbereichs Personal und Organisation tätig. Herr Görn hat uns einen spannenden Einblick in seinen „Masterplan“ gegeben, mit welchem die Verwaltung von Morgen gestaltet werden solle.
Bei der Erstellung sei zunächst eine Bestandsaufnahme gemacht worden: Wie attraktiv ist die Stadt Hannover als Arbeitgeber? Wird an den richtigen Orten und über den richtigen Weg nach neuen Mitarbeitern gesucht? Was sind die Anforderungen an einen Arbeitgeber?
Schnell wäre klar geworden, dass einiges geändert werden müsse, was Bereitschaft erfordere. Dazu äußerte Görn: „Auf Veränderung zu hoffen, ohne selbst etwas dafür zu tun, ist wie am Bahnhof auf ein Schiff zu warten.“
Ein Aspekt des Masterplanes sei der Arbeitsplatz der Zukunft: Dazu müsse die Arbeitskultur verändert werden, moderne mobile Endgeräte und IT-Tools eingeführt werden sowie eine Infrastruktur für Zusammenarbeit geschaffen werden. Ein weiterer Aspekt wäre das Personalmarketing – dieses solle gebündelt und professionalisiert werden. Dazu würde ein Team aufgebaut werden. Außerdem wären Social Media Kampagne geplant und die Einführung eines neuen Karriereportals. Es solle Online-Recruting umgesetzt werden, damit man gezielt Mitarbeiter suchen könne. Um all dies umzusetzen, würden rund eine Million Euro investiert werden.
Görn berichtet außerdem über ein geplantes Karrierecenter, welches alle Aufgaben im Bewerbungsprozess bündeln würde. Dieses solle die Perspektive der Bewerber einnehmen, um möglichst attraktiv zu sein und Bewerber zu verstehen.
Neben den bereits ausgeführten Maßnahmen solle auch die Ausbildung mitbedacht werden. So wäre der Plan, besondere Studiengänge oder Ausbildungsberufe durch Stipendien zu fördern. Eine Berufsgruppe, die dies betreffen würde, wären Kita-Kräfte, da diese ihre Ausbildung selbst finanzieren müssten.
Zum Ende seines Vortrages sprach Matthias Görn noch über die Steigerung der Attraktivität: Diese solle durch beispielsweise die Verbeamtung für Bestandspersonal in bestimmten Berufsfeldern geschaffen werden. Auch solle in dem Zuge eine aktive Gesundheitsförderung für alle Beschäftigten geschaffen und ausgebaut werden. 2023 wäre das Jahr der mentalen Gesundheit. Diese Kampagne solle Bewusstsein für die mentale Gesundheit schaffen und auf mentale Probleme aufmerksam machen.
Grundsätzlich wäre das Ziel, einheitliche und verbindliche Standards im Bewerbungsprozess zu schaffen. Bewerber sollen schneller eine Antwort auf Bewerbungen bekommen, nach 14 Tagen solle ein Bewerbungsgespräch stattfinden und nach weiteren 7 Tagen eine Zu- oder Absage erteilt werden.
In der anschließenden Diskussionsrunde wurden die Unterschiede zwischen den Unternehmen und der Stadt Hannover im Bewerbungsprozess geteilt und Erfahrungen ausgetauscht.