Unternehmerfrühstück der Sektion Südniedersachsen in Göttingen
Am 21. Februar lud die Sektion Südniedersachsen zum Unternehmerfrühstück im Hotel Freizeit In in Göttingen ein. Zu Gast war diesmal Christian Schmetz, erster Stadtrat der Stadt Göttingen. Nach einer Begrüßung von Maik Schenkhut, dem Sprecher der Sektion Südniedersachsen, stellte sich Christian Schmetz vor. Nach seinem Jurastudium arbeitete Herr Schmetz als Anwalt, bevor er in die Politik wechselte. Heute ist er unter anderem erster Stadtrat der Stadt Göttingen, Stadtkämmerer und als Dezernent verantwortlich für die Fachbereiche Finanzen, Ordnung und Feuerwehr.
Auf die Nachfrage von Maik Schenkhut erzählte Christian Schmetz zunächst etwas über die finanzielle Situation der Stadt Göttingen. Nachdem Göttingen in der Vergangenheit am Rande der Zahlungsunfähigkeit lag, gelang es mit Hilfe eines Haushaltssicherungskonzepts rund um das Jahr 2018, die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit wiederherzustellen. In den vergangenen fünf Jahren lief es deutlich besser, was besonders auf die Gewerbesteuereinnahmen der 650 zahlenden Unternehmen in Göttingen zurückzuführen ist. Ob dies jedoch so bleibt, sei nicht garantiert, da in diesem Jahr die Kreisumlage steigt und es weniger Zuweisungen vom Land Niedersachsen geben werde. In Kombination mit den zurückgehenden Steuereinnahmen, die durch Entlastungsgesetze entstehen, handle es sich um eine toxische Mischung, die zur Gefahr werden kann. Die Lage würde sich also gerade verändern und zahlreiche städtische Betriebe herausfordern. Es sei an dieser Stelle wichtig, Gegenmaßnahmen einzurichten, wie beispielsweise Bürokratieabbau oder aber Sicherheit von Bund und Land. Es gebe in der aktuellen Politik ständig neue Beschlüsse politischer Maßnahmen und es mangele an einer konstanten Grundlage. Beispielsweise werden Beschlüsse im Dezember gefasst, die bereits im Januar in Kraft treten, wodurch Unternehmen kaum Zeit bleibt, sich umzustellen.
Hinsichtlich des Fachkräftemangels habe die Stadt Göttingen, wie viele Unternehmen, zu kämpfen. Es mangele an Personal, obwohl die Stadt Anreize wie beispielsweise Teilzeitmodelle anbietet. Das Problem hierbei sei allerdings, dass in der Vergangenheit viele Sonderstellen geschaffen wurden, die man heute wieder abbauen könnte und das Personal an anderer Stelle einsetzen könnte. Man müsse priorisieren, wo der Bedarf am größten ist, was leider im Moment nicht passiere.
Insgesamt würde Deutschland sich immer mehr auf kleine Maßnahmen fokussieren und hierbei das „Große Ganze“ außer Acht lassen. Dadurch gehe die Basis verloren, weil die Gesamtkonzeption nicht durchdacht werde, was nicht zuletzt auf Überforderung zurückgehe.
Deutschland müsse mehr Mut haben, Dinge klar auszusprechen und sich von manchen Dingen zu verabschieden.