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Bericht
05.02.2020
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Gemeinsam die digitale Zukunft gestalten

Die Milliarden aus dem Digitalpakt stehen bereit. Auf einer Podiumsdiskussion zum Thema Digitalisierung im Unterricht in Hürth zeigt sich, Hürther Schulen sind auf einem guten Weg. Doch gemeinsame Anstrengungen von Politik, Lehre und Wirtschaft sind erforderlich, um nicht nur die technische Infrastruktur zu schaffen, sondern auch digitale Medien sinnvoll im Unterricht einzusetzen und gegenwärtige und zukünftige Lehrergenerationen für die Anforderungen der digitalen Transformation aus- und weiterzubilden. Gerade der MINT-Bereich mit seiner technischen und IT-Affinität kann hier eine Vorreiterrolle spielen.
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Am 06. Februar 2020 fand, vor dem Hintergrund der Verabschiedung des Digitalpaktes 2019, eine Podiumsdiskussion in Hürth zum Thema „Digitalisierung im Unterricht - Wo stehen wir heute, was brauchen wir morgen“ statt. Vom Jungen Wirtschaftsrat der CDU e.V. initiiert, diskutierten Vertreter aus Politik, Lehre und Wirtschaft über den aktuellen Stand der Digitalisierung Hürther Schulen, Herausforderungen für Lehrkräfte und sinnvolle Umsetzungen eines MINT-Unterrichts mit digitalen Medien. Sprecher an diesem Abend waren der Bürgermeister der Stadt Hürth Dirk Breuer, Prof. Dr. Breskes, Physikdidaktiker an der Universität Köln, Herr Möhlenkamp, Physik und Mathematiklehrer an der Gesamtschule Hürth und Dr. Prinz, Leiter der Entwicklungsabteilung der LD DIDACTIC GmbH, dem in Hürth ansässigen Lehrmittelherstellers für den Bereich MINT.

 

Für eine Digitalisierung an Schulen ist die Voraussetzung eine Internetanbindung. An den Hürther Schulen ist die WLAN-Ausleuchtung schon vielerorts gelöst, konstatiert Bürgermeister Breuer. Die gegenwärtige Herausforderung der Stadt ist die zügige Breitbandanbindung, nicht zuletzt aufgrund der aufwändigen Planungs- und Genehmigungsverfahren.

Ein weiterer Aspekt ist die begrenzte Lebenszeit der angeschafften Tablets, Notebooks und Smartphones. Das „Bring Your Own Device“-Konzept, also die Verwendung von Schülergeräten im Unterricht, wäre ein möglicher Ausweg, auch für den Gesamtschullehrer Herrn Möhlenkamp. Für eine erfolgreiche Umsetzung im Schulalltag müssen sinnvolle Lösungen auf Fragen, wie Schüler ohne eigenes Endgerät in der Schule und zu Hause einbezogen, wie die verschiedensten Geräte einfach administriert und wie Klassenarbeiten sicher durchgeführt werden können.

 

WLAN und Tablets alleine ergeben jedoch noch lange keinen digitalen Unterricht. Den Lehrernachwuchs auf den Einsatz digitaler Medien vorzubereiten und aktive Lehrer weiterzubilden, sehen die beiden Experten in der Lehrerausbildung, Herr Möhlenkamp, naturwissenschaftlicher Lehrer in der Referendarausbildung, und Professor Bresges, Physikdidaktiker an der Universität zu Köln, als eine ihrer Kernaufgaben und deutschlandweite Herausforderung an.

Ein weiterer Schwerpunkt der Diskussionsrunde dreht sich um den sinnvollen Einsatz von digitalen Medien vor allem im MINT-Unterricht. Kann Schülern das geforderte Wissen vermittelt werden, in dem YouTube-Videos von Experimenten angeschaut werden? In der präsentierten Lösung der LD DIDACTIC wird deutlich, das klassische Experimentieren wird durch digitale Medien ergänzt, nicht ersetzt. So begreifen Schüler MINT-Phänomene im wörtlichen Sinne und erarbeiten sich gleichzeitig ein digitales Protokoll.

 

Im Ergebnis ist die Expertenrunde sich einig: Die Entwicklung neuer Möglichkeiten der Unterrichtsgestaltung, die Chance der Individualisierung der Lerninhalte auf Lernniveaus und Lerntempos, die Erarbeitung einer praxisgerechten Methodik, bedarf der gemeinsamen Anstrengungen von Lehre, Praxis und Wirtschaft.