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Bericht
12.09.2023
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Baulandmangel – wie kann er behoben werden?

Wirtschaftsrat im Dialog
©@Wirtschaftsrat
Theoretisch gibt es keinen Mangel an Bauland, faktisch schon, erklärte Dr.-Ing. Ralf Neubauer, Mitglied des Vorstandes des Bauindustrieverbandes NRW, vor der Landesfachkommission Bau, Immobilien und Stadtentwicklung des Wirtschaftsrates NRW im Düsseldorfer IndustrieClub.

So nehme die Zahl der Bauanträge in den letzten Monaten deutlich ab. Das Ziel, 400.000 Wohnungen neu zu erstellen, werde nicht erreicht. Seit Ausbruch des Ukraine-Krieges hätten sich die Rahmenbedingungen stark verändert. So sei der Preis für Baustahl explodiert, aber er beruhige sich wieder. Viel mehr Sorge mache er sich wegen der Inflation und den stark gestiegenen Zinsen, die viele Bauwillige abschrecke. Auch der kurzfristige Wegfall von Fördermitteln habe die Verunsicherung weiter geschürt. Dies gelte auch immer höheren Anforderungen an die Energieeffizienz der Gebäudehülle.

Vor allem aber die lange Wartezeit auf die Genehmigung eines Bauantrages koste viel Geld. Hier müssten die Kommunen schneller werden. Da geeignetes Personal knapp sei, könne nur eine stärkere Digitalisierung helfen, darin waren sich alle Anwesende einig. Eine weitere Belastung durch eine Landesabgabe auf Kies und Sand passe ebenso wenig in die heutige Zeit wie eine 6,5-prozentige Grunderwerbsteuer.

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Die Bauindustrie ist stark verunsichert, stellte Dr. Neubauer fest. Grundvoraussetzung für das Bauen bleibe verfügbares und bezahlbares Bauland. Er sieht die Stadtplanung in der Verantwortung, geeignete Grundstücke auszuweisen. Auch über die Höhe der Standards müsse diskutiert werden. Frau Maisch als neue stellv. Vorsitzende des Fachgremiums sicherte zu, diese Fragestellungen erneut mit der Politik zu diskutieren. „Bauen muss sich am Ende für die Investoren, die Bauindustrie und die Nutzer rechnen.“