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Bericht
04.05.2021
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Aus den Ländern (Nordrhein-Westfalen) - Grundversorgung gegen Cyberangriffe absichern

Task Force Cyber Security tauscht sich mit Staatssekretär Dr. Markus Richter über den Schutz kritischer Infrastruktur aus
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Der Vorsitzende der Task Force Cyber Security, Dr. Tilman Frosch, freute sich, gemeinsam mit Staatssekretär Dr. Markus Richter, Beauftragter der Bundesregierung für Informationstechnik, und dem Mitgründer der AG KRITIS, Manuel Atug, über den Schutz kritischer Infrastrukturen vor Cyberangriffen zu sprechen.

Die zunehmende Digitalisierung steigere die Relevanz dieses Themas. Berichte über Angriffe auf Krankenhäuser zeigten deutlich, dass die Sorge davor berechtigt sei, warnte Tilman Frosch. Cyberattacken stellten auch eine Gefahr für die grundlegende Versorgung mit Energie und Wasser dar. Sie zu schützen sei daher eine wichtige Aufgabe für Politik und Wirtschaft.

Darin waren sich auch die beiden Referenten einig. „In den letzten Jahren hat die Politik bereits viel im Bereich Cybersicherheit getan, sowohl auf deutscher als auch auf europäischer Ebene“, stellte Markus Richter fest. Gerade in Deutschland gebe es aber noch immer Probleme bei der Regelung von Zuständigkeiten. Wie die Teilnehmer hielt auch Markus Richter die Einsetzung eines Chief Information Security Officers auf Bundesebene für einen wichtigen Schritt. Zudem sei der Austausch mit Unternehmen besonders hilfreich, um die nötigen Handlungsfelder zu identifizieren.

Manuel Atug ergänzte, dass die Verantwortung nicht allein bei der Politik liege, sondern auch die Unternehmen ihren Beitrag leisten müssten: „Unternehmen müssen sich stärker mit dem Thema Cybersicherheit befassen. Bisher sind die direkten Negativeffekte solcher Angriffe für sie häufig noch zu gering.“ Viele Unternehmen nähmen diese daher billigend in Kauf. Eine Incentivierung, etwa durch steuerliche Vorteile, sei eine Möglichkeit, bessere IT-Sicherheit in Unternehmen zu etablieren und habe bereits in der Vergangenheit bessere Ergebnisse erzielt als Verbote und Vorgaben. Zurzeit lege die Politik ihren Fokus beim Thema Cybersicherheit außerdem zu stark auf die Strafverfolgung von Cyberattacken und zu wenig auf die Vorbeugung und die Problemlösung. „Für die betroffenen Unternehmen und Infrastrukturen ist es im Ernstfall viel wichtiger, schnellstmöglich wieder arbeitsfähig zu sein, als bei der Strafverfolgung zu unterstützen“, schloss Manuel Atug.