Mehr Sicherheit notwendig - General a. D. Jörg Vollmer beim Wirtschaftsrat

Bis auf den letzten Platz gefüllt, war der große Saal des Industrie-Clubs Düsseldorf e.V. bei einem Vortrag des ehemaligen Oberbefehlshabers des Allied Joint Force Command Brunssum der NATO, Jörg Vollmer, der zur aktuellen politischen und militärischen Lage in Europa sprach.
Der Sprecher der Sektion Düsseldorf und Mitglied des Landesvorstandes, Lars Fiele freute sich einen so profunden Fachmann begrüßen zu dürfen und betonte, dass Deutschland das 2 % Ziel der NATO erreichen müsse.
Der General analysierte, dass sich seit den Zweitausender Jahren, die Welt von einer bi – in eine multipolare Welt gewandelt habe. Europa, Deutschland, werden tagtäglich auf unterschiedlichster Weise attackiert. Dazu zählen Angriffe auf zivile Infrastruktur oder das Ausspionieren deutscher Kasernen. Auch hier käme die alte russische Strategie zum Einsatz, dass man etwas tue, es aber offiziell leugne, um es dann erneut zu tun und wieder zu leugnen. So würden Fake News und reguläre Migration genutzt, um die westlichen Demokratien zu destabilisieren. Aber auch die Störung des GPS-Systems in der Ostsee soll Verwirrung schaffen. Wie reagieren die NATO-Mitgliedsländer? Im Baltikum geht die Sorge vor den russischen Minderheiten um. Spanien und Italien müssen sich mit der irregulären Migration auseinandersetzen. Frankreich schaut auf Afrika. So hat jeder NATO-Staat seine Herausforderungen.
Mit dem Beitritt Deutschlands zur NATO hatte Kanzler Adenauer durchgesetzt, dass die Verteidigung des westlichen Bündnisses an der innerdeutschen Grenze beginnen müsse. Dazu trug Deutschland enorme finanzielle Lasten. Es wurde eine Armee von 500.000 Soldaten aufgestellt. Nach dem Zusammenbruch des alten Ost-West-Konfliktes integrierte die Bundeswehr, die alte NVA und schmolz auf 340.000 Mann ab. Zugleich blieb die Hand an Russland ausgestreckt. Dies war strategisches Ziel bis heute. Sicherlich hatte die Aufklärung, so Vollmer, den Aufmarsch russischer Truppen erkannt, aber niemand im Westen konnte sich vorstellen, dass eine gewaltsame Auseinandersetzung in Europa bevorsteht. Mittlerweile habe man in der Politik diese Einschätzung korrigiert.
Deutschland hat 2024 erstmals das NATO-Ziel von 2 % des BIP für Wehrausgaben erreicht. Dies ist besonders wichtig, da Russland mittlerweile 40 % seines BIP in die Rüstung investiere. Dies sei mehr als die Ausfälle im Ukraine Krieg. Nicht ausgeschlossen sei daher, dass Russland sich auf einen weiteren Krieg mit dem Westen vorbereitet. Freiheit, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und wirtschaftlicher Wohlstand an den Grenzen Russlands erscheinen als Gefahr, endet Vollmer.
Daher sei die Soziale Marktwirtschaft ein Garant, der Freiheit und Demokratie in Deutschland, stellte Fiele abschließend fest.