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Bericht
21.03.2023
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„The Great War for Talents“

Staatssekretärin Türkeli-Dehnert im Dialog
©@Wirtschaftsrat

Das Vorstandsteam der Landesfachkommission Arbeitsmarkt- und Bildungspolitik, Janine Jaensch, Leiterin Unternehmensentwicklung der landmarken AG, und Arne tom Wörden, geschäftsführender Gesellschafter der PMCI Executive GmbH, begrüßten Gonca Türkeli-Dehnert, Staatssekretärin im Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, Stefanie Ott, Director Human Resources Europe & Asia der KIRCHHOFF Automotive GmbH & Co. KG, und Prof. Dr. Ottmar Schneck, Vorstandsvorsitzender des Verbands der privaten Hochschulen und Rektor der SRH Fernhochschule, als Diskutanten.                                                                                                                            

Wo der demografische Wandel Wirklichkeit wird, zeigt sich zunehmend in der deutschen Wirtschaft. Unternehmen, die keine geeigneten Fachkräfte finden, steigende Lohnvorstellungen und das Überaltern der eigenen Belegschaft sind Fakten, an denen nicht vorbei argumentiert werden kann. In der Jahresauftaktveranstaltung der Landesfachkommission Arbeitsmarkt- und Bildungspolitik zum Thema Beitrag der Hochschulen im Kampf gegen den Fachkräftemangel mit Staatssekretärin Gonca Türkeli-Dehnert wurde gemeinsam mit Vertretern aus Industrie, Hochschulen und Politik diskutiert. Die „Talents“ den „War for Talents“ für sich entschieden. „Talente können sich aussuchen, zu welchem Arbeitgeber sie gehen“, stellte Arne tom Wörden, Vorsitzender der Landesfachkommission, fest. Mit diesen Worten begrüßte er, die Diskutanten und Mitglieder des Wirtschaftsrates.

Mit dem demografischen Wandel ist zudem der Zugang zu Talenten schwieriger geworden. Es gäbe keinen stabilen Kanal, über den Talente angesprochen werden können, erklärte Director Human Resources von KIRCHHOFF Automotive, Stefanie Ott. Die Ansprache von Talenten gestalte sich enorm dynamisch, erklärte sie. Es könne passieren, dass innerhalb eines kurzen Zeitraums, bisherige Kandidatenquellen versiegten und neue erschlossen werden müssten. Zudem stellte Ott fest, dass bei Absolventen von Hochschulen die Teamfähigkeit sowie die Fähigkeit zum vernetzten Denken, schwach ausgeprägt seien. Universitäten sollten einen Anreiz schaffen, dass Ihre Absolventen ebenfalls im Bereich der Softskills Studieren müsse näher an die Praxis herangeführt werden, forderte sie. Es gilt Kompetenzen zu vermitteln, die sich auf den störungslosen Arbeitsablauf eines Unternehmens ausrichten.

„Es ist an der Zeit, dass die Hochschullandschaft liberalisiert wird“, stellte der Vorsitzende des Verbands der privaten Hochschulen, Prof. Dr. Ottmar Schneck ergänzend klar. Studieren müsse leichter in das Berufsleben integriert werden können, forderte der Rektor der SRH Fernhochschule. Vor allem Studierende aus den Haushalten mit geringem Einkommen müssten entlastet werden. „Die Abbruchquote, weil man sich zwischen der Berufstätigkeit und dem Studieren an einem gewissen Punkt entscheiden müsse, ist nicht hinnehmbar“, erklärte Schneck. Die Möglichkeit in Teilzeit zu studieren müsse verbessert werden, sowie der Zugang zu Stipendien erleichtert.

Staatssekretärin Gonca Türkeli-Dehnert aus dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen erörterte, dass die Lehre an den Hochschulen ist grundlegend frei sei. Dennoch wird das grundlegende Problem des demografischen Wandels hierdurch nicht gelöst werden, stellte die Staatssekretärin klar. „Ohne Migranten, keine Fachkräfte“, pointierte Türkeli-Dehnert und betonte, dass die Mobilisierung aus dem Inland den Bedarf der Fachkräfte in den nächsten 10 Jahren nicht decken wird. Erfolgversprechend seinen Reformen des Bildungswesens, die zu einer verstärkten Internationalisierung der Studierendenschaft und des Studienangebotes beitragen. So könnte man unter jungen Talenten für den Bildungsstandort Deutschland werben, so die Staatssekretärin.