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Pressemitteilung 27.07.2023
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Wirtschaftsrat Nordrhein-Westfalen: Industrie geht uns schleichend und immer offenkundiger verloren

©Wirtschaftsrat der CDU e.V., Landesverband Nordrhein-Westfalen

„Grundlage unseres Wohlstands in Deutschland ist ohne breiten industriellen Mittelstand und auch Großbetriebe massiv gefährdet.“

Paul Bauwens-Adenauer, Vorsitzender des Wirtschaftsrates Nordrhein-Westfalen: „Grundlage unseres Wohlstands in Deutschland ist ohne breiten industriellen Mittelstand und auch Großbetriebe massiv gefährdet.“

Der Landesverband Nordrhein-Westfalen des Wirtschaftsrates der CDU e.V. hat große Sorgen um den Industriestandort Nordrhein-Westfalen wegen der massiven Zurückhaltung der Unternehmen bei Investitionen. „Wenn die Politik in Berlin nicht umsteuert, bricht die Substanz unserer Lebensweise immer weiter weg“, sagt der Landesvorsitzende des Wirtschaftsrates, Bauwens-Adenauer. „Es sind nicht nur die prominenten Beispiele, wie die Verlegung der Ammoniakproduktion von BASF in die USA, auch Unternehmen vor Ort hadern mit dem Standort Deutschland.“

Nordrhein-Westfalen ist die wichtigste europäische Industrieregion. Daher sieht der Wirtschaftsrat mit großer Sorge, dass sich die Anzeichen für eine Deindustrialisierung verdichten. „In zahlreichen persönlichen Gesprächen und aus der Mitgliedschaft erhalte ich immer häufiger die Botschaft, wie groß die Unzufriedenheit mit den aktuellen Rahmenbedingungen ist. Ganz oben auf die Beschwerdeliste stehen die Themen Energiepreise, Bürokratie und Planungs- und Genehmigungsverfahren, aber auch der Fachkräftemangel. Immer mehr Familienunternehmer überlegen, zumindest Produktionsteile in Ausland zu verlagern, bzw. bestehende ausländische Standorte auszubauen. Insbesondere überlegen energieintensive Unternehmen aus den Industrien wie Stahl, Chemie, Aluminium, Papier, Glas, Zement oder Teile der Metall- und Elektroindustrie, einschließlich Automotiv, sich zukünftig stärker im Ausland zu engagieren“, erklärt Bauwens-Adenauer.
 
Um den Negativtrend aufzuhalten oder umzukehren, muss die Wirtschaftspolitik in Deutschland grundsätzlich wieder von der Wohlstandsmaximierung her gedacht werden. Die Ampelregierung und der Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck müssen sich fragen: „Was brauchen die Unternehmen im Land, um gute Jobs und wirtschaftlichen Mehrwert zu schaffen?“ Hierzu gehören attraktive Standortbedingungen wie günstige Strompreise, Freiheit bei der Forschung und Entwicklung, eine Offensive für die Ausbildung und Anwerbung von Fachkräften und eine Entlastung bei Steuern, Auflagen und Bürokratie. „Ich erwarte, dass der Staat wieder das ‚Ermöglichen‘ mit unserem sprichwörtlichen Erfinder- und Tüftlergeist in den Fokus nimmt und die aktuelle ‚Liebe zum Verbieten‘ ablegt“, fordert Bauwens-Adenauer abschließend.