Cookie-Einstellungen

Bericht
16.02.2022
Drucken

Aus den Ländern (Rheinland-Pfalz) - Die EU und ihre Zukunft

Markus Ferber MdEP zu Gast beim Jungen Wirtschaftsrat
©None

Gemeinsamer Online-Dialog des Jungen Wirtschaftsrats Rheinland-Pfalz und des RCDS GermersheimEuropa ist die Zukunft. Wie steht es um den Zustand der Europäischen Union und ihre Zukunft? Mit Markus Ferber, Europaabgeordnetem und Mitglied des Ausschusses für Wirtschaft und Währung des Europäischen Parlaments und Julian Brunnmüller, Geschäftsfürher des mittelständischen Unternehmens MTS Knobloch GmbH haben wir die Chancen und die Herausforderungen für die Wirtshaft in der EU näher beleuchtent. Die „Last der europäischen Bürokratie und manchmal Demokratie“ schwebt als großes Themenfeld über dem Dialog.

Nach einem Eingangsstatement Markus Ferbers über die aktuelle politische Lage der EU unter der Ratspräsidentschaft Frankreichs konnte Julian Brunnmüller die wirtschaftliche Lage seines mittelständigen Unternehmes darstellen. Beschäftigt sich die EU unter Emanuel Macron mit der möglichen Verstetigung der Coronahilfsfonds zu einem Element der europäischen Wirtschafts- und Finanzpolitik, so treibt den Unternehmer vor Ort vor allem die Energiepolitik und der Fachkräftemangel um. Von 17 auf 36 Cent sind die Energiepreise für Brunnmüller gestiegen. Umlegen auf seine Kunden kann er das nur begrenzt, hat er doch fixe Preise und Liefertermine mit seinen Kunden. Corona scheint ihn nur am Rande zu tangieren, ist der Betrieb selbst von Erkrankungen und daraus resultierendem Personalmangel verschont geblieben. Doch das lokal agierende Unternehmen ist europäisch vernetzt: Rohstoffe kommen aus dem europäischen Ausland, Teile werden nach Italien exportiert und Corona und der Ukrainekonflikt nagen an den Lieferketten.

Die Globalisierung bringt vor und Nachteile sind sich beide Dialogpartner einig. Die Lieferketten sind zusammengequetscht wie manch ein Terminkalender vergleicht Markus Ferber, geht an einer Ecke etwas schief, droht alles zu kippen - die Blockade des Suezkanals dient ihm als Beispiel. Eine deutsche oder europäische Autarkie ist jedoch auch nicht zielführend, exportiert die EU doch zu viele Güter um sich abzuschotten. Von einem europäischen Binnenmarkt sind wir weit entfernt. Zu viele Teilmärkte, mit noch mehr Papierbürokratie beklagt Brunnmüller.

Drittes großes Feld, das Julian Brunnmüller gerade beschäftigt ist der Fachkräftemangel. Sein Ziel ist es qualifizierten Nachwuchs zu gewinnen. Um dies zu erreichen hat er einen Mitarbeiter fortgebildet und darf nun in seinem Betrieb ausbilden. Einer von vielen wichtigen Schritten, um sich langfristig gut aufzustellen. Unsere Mitarbeiter müssen ein gutes Auskommen habe, sagt er. Dazu gehören für ihn zum einen ein zusätzliches Gesundheitsprogramm und eine langfristige Bindung an das Unternehmen. Jedoch reicht dies nicht - die intrinsische Motivation muss bei den Mitarbeitern schon da sein. Ferber ergänzt: „Wir sollten den jungen Leuten die notwendigen Perspektiven geben“ Diese Perspektiven sehen letztendlich beide Dialogpartner auch für die EU.