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04.10.2023
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Schädlicher Ausstieg

Der Energienewsletter des Wirtschaftsrats Rheinland-Pfalz

Ausstieg aus der Kernenergie schadet Deutschland dreifach – wirtschaftlich, in CO2-Reduktion für Klimaschutz und bei seiner Führungsrolle in Zukunftstechnologie
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Der deutsche Kernenergieausstieg entwickelt sich zur wirtschaftlichen und umweltpolitischen Tragödie. Die wirtschaftliche Schadensbilanz: Seit April 2023 produzieren deutsche Kernkraftwerke kei-nen Strom mehr. Der Strom-Importsaldo von 20.300 Gigawattstunden im Zeitraum Mai bis September 2023 kostet Deutschland 2,4 Milliarden Euro. Der Atomstrom kommt seither aus unseren Nachbarländern, die deutschen Strompreise sind die höchsten in der Europäischen Union. Im Vergleichszeitraum Mai bis September 2022 war Deutschland noch Strom Exporteur mit 3.748 Gigawattstunden.

Die CO2-Bilanz: Rund 30 Millionen Tonnen CO2 Reduktion pro Jahr hätte der Weiterbetrieb der drei verbleibenden Kernkraftwerke ab 2024 im deutschen Strom Mix bewirkt. So lautet ein Vermerk in einer früheren Fassung des gemeinsamen Prüfvermerks des Wirtschafts- und Umweltministeriums Anfang März 2022 zur Laufzeitverlängerung. Eine Klage des Cicero Magazins, hat offen gelegt, dass diese positive klimapolitischen Bewertung der AKW-Laufzeitverlängerung aus der Endversion des Prüfvermerks gestrichen wurde – zum Schaden der deutschen CO2 Bilanz und damit der Wirtschaft und der Bürger.

Die Technologiebilanz - von wegen totes Pferd: Deutschland steigt aus der Atomenergie aus und die nukleartechnische Kompetenz verlässt Deutschland. Das Pferd ist quicklebendig, denn deutsche Physiker entwickeln moderne Kernreaktoren in anderen Ländern. Investitionen, Wertschöpfung und Wohlstand wandern mit. Deutschlands Führungsrolle in Zukunftstechnolo-gien schrumpft.

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Ulrich Gräber war Areva-Deutschlandchef und Vizepräsident des Deutschen Atomforums und kennt nicht nur das europäische Stromnetz in- und auswendig.