Vielfältige Aufgaben - begrenzte Mittel!
Ziel seines Vortrages sei es, so Weihbischof Bentz, Transparenz über die Einnahmen und Ausgaben der Kirche herzustellen, da es hier zahlreiche Missverständnisse in Begrifflichkeiten und Fehlinformationen gebe. Für den Wirtschaftsplan für 2018 gehe das Bistum Mainz von einem Volumen von 327,2 Millionen Euro aus. Das Bistum Mainz verfüge derzeit über ein Anlagevermögen von etwa 840 Mio. Euro, mit dessen Erträgen in der Hauptsache die Altersversorgung von Geistlichen und Kirchenbeamten finanziert werde, ohne dabei Schulden für kommende Generationen zu machen. Fünf größere Einnahmeblöcke bestimmten die Gesamteinnahmen des Bistums. Die Einnahmen aus der Kirchensteuer der Katholiken im Bistum, die Lohn- und Einkommensteuer bezahlen, beliefen sich im Jahr 2016 auf 208 Mio. Euro. Als zweiten großen Einnahmenblock nannte er die Refinanzierung durch die Kommunen und das Land für die vom Bistum erfüllten staatlichen Aufgaben – zum Beispiel die vom Bistum betriebenen Kindertagesstätten, Krankenhäuser und Schulen. Allerdings trage das Bistum hier auch einen erheblichen Eigenanteil der Sachkosten und der Immobilien. Darüber hinaus erzielte das Bistum aus Erträgen aus Wertpapieren und Anlagevermögen, aus Vermietungen und Verpachtungen und erhalte den so genannten Staatsleistungen. Die Staatsleistungen sind vertraglich vereinbarte Ausgleichszahlungen für die während der Säkularisation erfolgten Enteignungen von Kirchengütern beliefen sich derzeit aus den Ländern Rheinland-Pfalz und Hessen zusammen auf rund 6 Millionen Euro pro Jahr.
Diesen Einnahmen stünden Ausgaben gegenüber, die einen „kreativen Prozess für Investitionen und die Setzung von Prioritäten im Bistumshaushalt“, so der Generalvikar, notwendig machten. Etwa 4.000 Stellen in Seelsorge, Verwaltung und vor allem auch im pädagogischen Bereich in Kindertagesstätten und Schulen seien im Bistum zu finanzieren. Weitere etwa 11.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sind in den kirchlich-karitativen Einrichtungen der Caritasverbände beschäftigt. Insgesamt beliefen sich die Personalkosten auf etwa 60% des Gesamtetats. Hinzu kämen die nicht unerheblichen Rückstellungen für die Pensionen der Beamtinnen und Beamten im Kirchendienst, die aufgrund des derzeit dauerhaft niedrigen Zinsniveaus langfristig zu Problemen führen könnten. Auch die Zusatzaltersversicherungen für Bedienstete im Kirchendienst seien erheblich. Der Immobilienbestand aus den 60er, 70er und 80er Jahren, insbesondere in den Pfarreien, mache große Investitionen erforderlich. Darüber hinaus werde die demografische Entwicklung mit abnehmenden Kirchenmitgliederzahlen bis 2030 von ca. 10% und daraus resultierenden Steuermindereinnahmen von mindestens 10% insgesamt zu Mindereinnahmen führen. Damit die Kirche ihren seelsorgerischen und karitativen Aufgaben und Bildungsverpflichtungen nachkommen könne, müsse mit den Einnahmen verantwortungsvoll umgegangen werden, so Weihbischof Dr. Bentz. Dieser Herausforderung stelle sich das Bistum.