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Bericht
16.09.2020
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Erste Präsenzveranstaltung in Halle

„Die Klimagerechte Stadt? Heute Energie Sparer, morgen Sondermüll? Anforderungen an ein nachhaltiges städtisches Gesamtkonzept“
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Klimawandel und Nachhaltigkeit haben in den letzten Jahren einen großen Teil der öffentlichen Diskussion in Anspruch genommen, nicht nur auf europäischer und nationaler Ebene, sondern auch auf lokaler Ebene. In Deutschland wird viel über den Ausstieg aus der Braunkohle gesprochen, über weniger Flugreisen und die Luftverschmutzung durch die Autoindustrie. Dabei kann Deutschland vor allem mit der Gebäudesanierung und klimagerechter Stadtentwicklung seine CO2-Emissionen massiv reduzieren.

 

Wie soll der Städtebau der Zukunft aussehen? Ist die Verwertung von recyceltem Material zu Wärmedämmung unserer Häuser die richtige Strategie? Und wie wird dieses Material der Wärmedämmung zukünftig entsorgt – produzieren wir hier Sondermüll, der uns in vielen Jahren noch beschäftigen wird?

 

Mit diesen Fragen hat sich unser Hauptredner Prof. Helmut Kleine-Kraneburg, Architekturbüro Gruber Kleine-Kraneburg, Frankfurt am Main, in seinem Impulsvortrag befasst. Er präsentierte unseren Gästen einfache erfolgreiche Modelle aus der arabischen Architektur, wo traditionell gebaut wurde, um die extreme Hitze in den Ländern seit Jahrhunderten zu überstehen und mit ihr im Einklang zu leben. Kleine-Kraneburg führte aus, wie wir uns im Westen von diesen Modellen inspirieren lassen können, wenn man bedenkt, dass das Klima wärmer wird. „Der Wahn, ein Gebäude mit großen Glasfenstern zu bauen, sollte wahrscheinlich fallen gelassen werden, wenn wir grün bauen wollen“ - sagte er weiter. Ein gut durchdachter, visionärer und langfristiger Plan unter Berücksichtigung von Material und Design ist wichtig, um klimafreundliche Städte zu schaffen.

 

Unsere beiden anderen Referenten, Herrn Dirk Neumann, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Halle und Oliver Sock, Niederlassungsleiter Halle bei STARK GmbH teilten die Fassetten dieser Ausgabe auf lokaler und praktischer Ebene.

 

„Vertrocknete Felder, wasserlose Flüsse, steigende Benzin- und Lebensmittelpreise: Die Klimakrise ist kein Szenario (mehr) für eine entfernte Zukunft, sondern trifft Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und Kommunen bereits heute in einem Ausmaß, das bis vor kurzem kaum vorstellbar war. Umso mehr sind die Akteure auf der politischen und kommunalen Ebene jetzt in der Verantwortung, die CO2-Emissionen zu reduzieren und die erneuerbaren Energien massiv auszubauen“, so die Referenten.

 

Bedeutsam sind diese Aufgaben auch für die zahlreichen Neubaugebiete, die aktuell geplant und realisiert werden. Denn nach den Plänen der Bundesregierung sollen rund 1,5 Millionen neue Wohnungen bis 2021 gebaut werden. Die Vorgaben der Stadtplanung beeinflussen dabei maßgeblich, welche Emissionen in den nächsten 40 bis 50 Jahre entstehen werden. Deshalb ist bereits heute und in nahen der Zukunft die klimagerechte Stadtentwicklung ein Thema, dass dringend Berücksichtigung in der Städteentwicklung finden muss.

 

Wir danken unseren Referenten und bleiben im Dialog.