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Gesundheitswirtschaft

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Mehr als 17 Prozent der in Sachsen-Anhalt sozialversicherten Beschäftigten arbeiten in Unternehmen der Gesundheitswirtschaft. Die Zuwachszahlen der Beschäftigten dieser Branche liegen regelmäßig über denen der gesamten Wirtschaft. Diese Wirtschaftskraft wird in unserem Bundesland, neben den Leistungserbringern in der direkten medizinischen Versorgung, durch rund 120 Unternehmen in der Branche der Medizintechnik eindrucksvoll unterstrichen.AdobeStock_312047063.jpeg ©Rido
Besondere Herausforderungen ergeben sich dabei nicht nur aus den erkennbar wachsenden Bedarfen im Gesundheitssystem und den damit verbundenen, meist demografiebedingten Wünschen der Gesellschaft nach einer höheren Lebensqualität, sondern auch aus neuen innovativen Technologien, den internationalen Wissensströmen und einem zunehmenden Engpass des Arbeitskräftepotentials, insbesondere im Bereich der hochqualifizierten Fachkräfte.

Die Gesundheitswirtschaft entwickelt sich zu einem der bedeutendsten Zukunftsmärkte mit einer überdurchschnittlichen Innovationskraft. Als eine der größten Branchen weltweit, gehört der Gesundheitsmarkt auch in der gesamten Bundesrepublik zu einem der mächtigsten Wirtschaftszweige. Beschäftigungsintensität und innovatives Fachwissen (Gesundheit 4.0) bilden darin die zentralen Antriebskräfte für diesen Wachstumsmotor. Dabei zeichnet sich die deutsche Gesundheitswirtschaft, weitgehend unabhängig von konjunkturellen Krisen, durch Kontinuität in ihrer gesamten Bandbreite aus.

Ein medizinisches Versorgungsnetz schaffen

Die absehbare demografische Entwicklung und die zunehmenden Möglichkeiten des medizinisch-technischen Fortschritts rücken die Schnittstelle zwischen dem ambulanten und dem stationären Sektor in quantitativer und qualitativer Hinsicht in den Mittelpunkt. Neben der Forderung nach einer auskömmlichen Investitionsfinanzierung und der Entwicklung von Qualitätsstandards sind in diesem Sinne besonders innovative Behandlungs- und Versorgungsmodelle zu fördern.

E-Health und digitale Medizin sind entscheidende Innovationen im Interesse des Patienten. Der Digitalisierungsprozess in der Medizin sowie der damit in enger Verbindung stehende Aufbau überregionaler und intersektoraler E-Health Strukturen sind Basis und Chance zugleich für die Gestaltung einer zukunftssicheren Gesundheitsversorgung unserer Menschen.

Nur mit der Unterstützung modernster IT-Lösungen können perspektivisch die demografischen Herausforderungen in unserem Bundesland bezüglich einer flächendeckenden medizinischen Versorgung in hoher Qualität bewältigt werden.

Gesundheitswirtschaft: verfügbare Strukturen optimal vernetzen

Gemäß ihrer inhaltlichen Beschreibung umfasst die Gesundheitswirtschaft die Erstellung und Vermarktung von Gütern und Dienstleistungen, die der Bewahrung und Wiederherstellung von Gesundheit dienen.

Demgemäß gehören zu diesem Wachstumsmarkt Leistungserbringer wie Unikliniken, Krankenhäuser, Rehakliniken, Pflegeheime, ambulante medizinische und pflegerische Versorgungseinrichtungen, Einrichtungen der physikalischen Therapie, nachgeordnete soziale Dienstleister als erster Gesundheitsmarkt, aber auch Wissenschaft, Forschung, Bildung, Medizintechnik, Informationstechnologie, Pharmazie etc.

Nur im reibungslosen Zusammenspiel aller genannten Akteure lassen sich gegenwärtig und zukünftig die anstehenden Versorgugnsaufgaben erfolgreich realisieren. Die aktuelle Bewältigung der Corona-Pandemie unterstreicht diese zwingende Forderung deutlich.

Politische Forderung

Der politische Kurs im Gesamtsystem der Gesundheitswirtschaft muss in Richtung Effizienz, Innovation, Wachstum, Verantwortung, Kompetenz und Werthaltigkeit neu justiert werden.

Die wichtigste politische Aufgabe in diesem Prozess ist die Sicherstellung des Zugangs der Bevölkerung zu qualitativ hochwertigen sozialen Dienstleistungen, unabhängig von Einkommen und Vermögen.

In diesem Zusammenhang bedarf es ordnungspolitischer Rahmenbedingungen für das Ange-bot derartiger Leistungen, um Fehlentwicklungen bzw. Fehlanreize zu vermeiden und soziale Versorgungsrisiken eindämmen zu können. Mit ihrer breiten Mehrheit verfügt die große Koalition über eine hervorragende Voraussetzung in diesem Sinne zukunftsweisende Entscheidungen zu treffen.

Ausgehend von der derzeitigen gesundheitspolitischen Entwicklung in Sachsen-Anhalt rücken nachfolgend genannte Handlungsschwerpunkte in den Fokus unserer Bemühungen und sind somit fester Bestandteil unseres Forderungskataloges im Zukunftspapier des Wirtschaftsrates.
 

1. Demografie und bedarfsgerechte Sicherstellung der medizinischen Versorgung

  • Abbau von sektorenbedingten und patientenunfreundlichen Systembrüchen

  • gestufte Versorgung

2. Umsetzung der Digitalisierung

  • zügige Umsetzung der Digitalisierung, Telemedizin, eHealth, KI in der Gesundheitsversorgung

  • verbindlicher Zeitplan in der Digitalen Agenda des Landes

  • selbstständiges Digitalministerium

3. Effiziente Rettungsdienststruktur

  • Anwendung digitaler Kommunikationsstandards

  • Nutzung von Telemedizin und Telenotarzt

4. Abbau von Fachkräftemangel

  • Förderung der systemrelevanten Berufsgruppe Pflege

  • Erleichterung von Zulassungsverfahren bei der Gewinnung von ausländischen Bewerbern

  • gesellschaftliche und politische Anerkennung und Wertschätzung

5. Förderung und Unterstützung von medizintechnischen Unternehmen

  • Medizintechnik als Wachstumsmarkt

  • Neuansiedlung von Unternehmen und Förderung von Start-ups

  • Einflussnahme zum Abbau von Hemmnissen und Überregulierungen im Zuge der Europäischen

  • Gesetzgebung (z. B. Europäisches Medizinproduktegesetz MDR)

Die Landesfachkommission Gesundheitswirtschaft wirkt zudem in der Bundesarbeitsgruppe Pflege sowie weiteren Fachgremien mit und geht in wissenschaftlichen Veranstaltungen in den Austausch mit Experten und Interessierten.

Ihr Kontakt

Barbara

Splitthoff

Landesgeschäftsführerin

0391 / 531 20 90