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Bericht
04.09.2023
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„Digitalisierungsgrad und Nachfolge – Ballast oder Wertsteigerung?“

Landesfachtagung unserer LFK Digitales in der KPMG-Niederlassung in Leipzig
©Wirtschaftsrat

Unter der Leitung von Marcus Putschli, Vorsitzender unserer Landesfachkommission Digitales, haben wir uns zu einer Fachtagung in der KPMG-Niederlassung Leipzig getroffen. Wir haben ein neues Format – unter Öffnung für einen breiten Interessentenkreis mit branchenoffenen Impulsen ausprobiert und wir können festhalten: Es war ein Erfolg.

2023-09-04 LFK Digitales_Foto1.jpgAntje Strom, Niederlassungsleiterin der KPMG AG in Leipzig (Foto: Wirtschaftsrat)

Das SMWA schreibt auf seiner Webseite: „Laut Institut für Mittelstandsforschung Bonn (IfM Bonn) steht jedes Jahr bei über tausend Unternehmen in Sachsen eine Übergabe an. Aufgrund demografischer Entwicklungen wird es immer schwieriger, einen passenden Nachfolger zu finden. Nicht jedes Unternehmen kann auf einen Nachfolger aus der Familie zurückgreifen. Dies führt dazu, dass in naher Zukunft viele kleine und mittelständische Unternehmen zu verschwinden drohen. Von hoher wirtschaftspolitischer Relevanz ist es daher, dass möglichst viele Unternehmensnachfolgen gelingen. Nur so können die Wirtschaftskraft und die Innovationsfähigkeit der sächsischen Wirtschaft in Zukunft erhalten und wichtige Funktionen des Mittelstandes gesichert werden.“

2023-09-04 LFK Digitales_Foto2.jpg2.v.r.: Marcus Putschli, Vorsitzender der LFK Digitales (Foto: Wirtschaftsrat)

Wir haben uns diesem komplexen Thema gestellt und erörtert, inwiefern der Digitalisierungsgrad (es gibt im Übrigen fünf Digitalisierungsindizes) von Unternehmen Einfluss auf den Erfolg und das Gelingen der Nachfolge sowie auf den Unternehmenswert hat. Als kompetenter Referent und Gastgeber stand uns Jürgen Voigt, Partner bei KPMG in Leipzig, zur Verfügung. Jürgen Voigt unterschied erst einmal die drei generellen Formen der Übergabe eines Unternehmens. Es kann in der Familie (heute eher selten), durch Verkauf an Externe (häufiger) oder durch Verkauf an Interne (Mitarbeiter, auch häufiger) übergeben werden. Generell geschieht die Unternehmensbewertung anhand des Discounted Cash-Flow (DCF)-Verfahrens. Emotionen sind bei einer Unternehmensnachfolge aber genau so entscheidend, wie steuerliche Bedingungen. Beim Einfluss des hypothetischen Digitalisierungsgrads auf den Unternehmenswert gingen die Meinungen aber durchaus auseinander. Generell lässt sich aber sagen, dass ein digital nach innen und außen gut aufgestelltes Unternehmen eher einen höheren Werte-Score erreicht, als eins, welches digitale Aspekte vernachlässigt hat.

2023-09-04 LFK Digitales_Foto3.jpgJürgen Voigt, Partner der KPMG AG in Leipzig (Foto: Wirtschaftsrat)

Andererseits kann aber ein wenig digital aufgestelltes Unternehmen mit einer guten Geschäftsidee auch eine Chance für Käufer bieten, durch die Implementierung digitaler Strukturen, den Unternehmenswert nach der Übernahme zu steigern. Einen kausalen Zusammenhang zwischen hohem Digitalisierungsgrad und höherem Unternehmenswert konnten wir allerdings nicht heraus arbeiten. Hier gibt es zu viele Besonderheiten, je nach Branche, Größe, Struktur und Angebotsportfolio des jeweiligen Unternehmens. Bisher geht auch kein Digitalindex direkt in das DCF-Verfahren zur Unternehmensbewertung ein. Wir sehen, um noch tiefer in die Thematik einzudringen, sollten wir die Arbeit am Thema fortsetzen – ein tolles Format haben wir schon einmal. Vielen Dank an alle Beteiligten.

2023-09-04 LFK Digitales_Foto4.jpg(Foto: Wirtschaftsrat)