Gesundheitswirtschaft - Chancen der Digitalisierung nutzen
Bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens müsse nach wie vor der Mensch im Mittelpunkt stehen und der Nutzer einen Mehrwert erhalten, so Klose. Entsprechend gehören zu den Zielen des Bundesministeriums die Stärkung der Patientensouveränität und Gesundheitskompetenz durch neue mobile Technologien, eine Verbesserung der Versorgung durch übergreifende Vernetzung und Anwendung von Telemedizin sowie, auf Basis dessen, auch eine Beschleunigung der medizinischen Forschung und Verbesserung von Therapiemöglichkeiten mit Hilfe der gewonnenen Daten.
Der aktuelle Status quo ist dazu vergleichsweise ernüchternd. So werden ca. 150 verschiedene Softwaresysteme im Gesundheitswesen genutzt, die ebenso auf unterschiedlicher Hardware laufen und oftmals keine Interoperabilität besitzen.
Um dies zu ändern, Fachärzte, Hausärzte, Krankenhäuser, Rehabilitationszentren, Krankenversicherungen und schlussendlich den Nutzer/Versicherten besser zu vernetzen und eine sichere Infrastruktur aufzubauen wurde das Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG) verabschiedet.
Darin enthalten sind u.a. Vorgaben wonach ab dem 01.01.2021 jeder Versicherte eine elektronische Patientenakte (ePA) von seiner Krankenkasse erhalten kann. Ebenso werden Apotheken und Krankenhäuser verpflichtet, sich an die Telematik-Infrastruktur (TI) anzuschließen, Telemedizin darf aktiv beworben und ausgebaut werden und Papier soll sich langfristig zum Auslaufmodell entwickeln (elektronische AU, E-Rezept, Schriftverkehr bzw. Antragstellung über Apps etc.).
In der anschließenden Diskussion konnten die Mitglieder und Gäste des sächsischen Wirtschaftsrates noch weitere Detailfragen stellen. Hierbei meldeten sich Apotheker, Krankenversicherer sowie Startups aus der Gesundheitsbranche zu Wort. Abschließend herrschte eine selten erreichte Einigkeit darüber, dass die Bundesregierung hier auf einem guten Weg ist und alle Beteiligten guter Dinge auf die digitale Gesundheitsvorsorge blicken können.