Aus den Ländern (Sachsen) - Schutz vor kritischen Infrastrukturen - Wie ist die IT des Freistaats auf Katastrophen und Cyberangriffe vorbereitet?
IT-Sicherheit spielt nicht nur in der Politik, sondern auch im Alltag eine große Rolle. Firmware Updates, Firewalls und Antivirenprogramme kennen viele Menschen als Möglichkeiten um Angriffe unterbinden zu können. Wenn es allerdings um die Sicherheit von Daten in Ministerien geht, reichen solche Methoden zumeist nicht mehr aus.
Dort gibt es ein großes Netzwerk aus verschiedenen Rechnern und bestimmten Nutzern. Damit die Sicherheit weiterhin gewahrt werden kann und niemand an die Daten der Bürgerinnen und Bürger heran kommt, müssen „größere Geschütze“ aufgefahren werden als bei herkömmlichen Heimrechnern. Derartige Verfahren können kaum mit Öffentlichkeit besprochen werden, da einige wenige Informationen erneut ein Sicherheitsrisiko darstellen könnten. Gerade deshalb werden Themen der IT-Sicherheit oftmals weniger ernst genommen. Allerdings sprechen die Zahlen für sich. Im Jahr 2019 beliefen sich die Schäden durch Cyber-Kriminalität in Deutschland auf rund 88 Mio. Euro. Seit 2006 sind stolze 712 Millionen Euro zusammen gekommen, soweit man die Schäden überhaupt einschätzen kann.
Daher durften wir uns freuen, den sächsischen Staatssekretär für Digitale Verwaltung und Verwaltungsmodernisierung, Thomas Popp am Abend des 16.09.2021 zu begrüßen. Wir sprachen mit Ihm über den Schutz von kritischen Infrastrukturen und welche Wege der Freistaat geht, um dies zu gewährleisten.
Eine kleine Katastrophe ereignete sich tatsächlich am 13.09.2021, als es einen Stromausfall im Großraum Dresden stattfand. Wie uns der Staatssekretär erklärte, betraf dieser die Staatskanzlei kaum. Als dieser Ausfall ca. 14.05 Uhr begann hatten alle Abteilungen 14.50 Uhr wieder die volle Stromversorgung. Nichtsdestotrotz diente die Covid-Pandemie laut Thomas Popp auf der einen Seite als Brennglas für die Defizite und Versäumnisse früherer Jahre und zur anderen als Beschleuniger der Digitalisierung. Indem, seit der Pandemie, alle zu Hause arbeiten mussten, gab es keine andere Möglichkeit als eine digitale Variante der Arbeit anzubieten. Es wurde während dieser Zeit vor allem darauf geachtet, den Arbeitsprozess nur so kurz wie möglich zu unterbrechen. Laut Thomas Popp ging man dafür nie große Sicherheitsrisiken ein, obwohl eine hundertprozentige Sicherheit in dieser Branche nie gegeben sei. Aufgrund dessen, ist es wichtig, kritische Infrastrukturen wie: Strom, Wasser, Schulen und Kitas, Krankenhäuser oder auch das Steueramt, stets auf dem aktuellen Stand gut geschützt zu halten. Denn auch das Steueramt ist eine wichtige Institution, was sich in der Pandemie gezeigt habe. Wenn Unternehmen wissen wollten, wann sie Hilfsgelder ausgezahlt bekämen, wendeten sie sich an die Steuerbehörden. Ebensolche Daten sind müssen verlässlich geschützt werden.
Vorfälle der Cyberkriminalität kommen laut Popp geografisch näher und werden häufiger. Aus diesem Grund stellen Staatssekretär Thomas Popp und sein Team immer wieder neue IT-Fachkräfte ein und versuchen so, einen starken Schutz für die kritische Infrastruktur zu gewährleisten.
Dafür und den Besuch beim Wirtschaftsrat danken wir dem Staatssekretär vielmals. Ebenso danken wir allen Gästen, die mit ihren Fragen die gelungene Diskussion vorantrieben und einen angenehmen Abend ermöglicht haben.