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Bericht
20.01.2025
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"Wie weiter in der Pflege?"

Eine Veranstaltung unserer Landesfachkommission Gesundheit
©Wirtschaftsrat

Die Pflegeversicherung steht unter Druck. Das war Anlass, uns im Altenpflegeheim Aue „Zeller Berg“ zu treffen und zu besprechen, vor welchen Herausforderungen die Pflegeversicherung in der nächsten Wahlperiode steht und welche Reformen die Pflege dringend benötigt. Ein Eingangsstatement hat Alexander Krauß, Leiter der Landesvertretung Sachsen der Techniker Krankenkasse (Deutschlands größte Krankenkasse) gehalten. Von 2017 bis 2021 gehörte er dem Deutschen Bundestag für die CDU an. Er hatte maßgeblich Anteil am damaligen Gesundheitsversorgungsweiterentwicklungsgesetz (GVWG), wodurch die Eigenanteile bei längerem Aufenthalt reduziert werden. Weitere Impulse für die Diskussion haben Marcus Beier, Vorstand des AWO-Kreisverbandes Lausitz, und Robert Dünnbier, Vorstand des Unternehmensverbundes Diakonie St. Martin gegeben.

 2025-02-20_Foto_LFK Gesundheit.jpgv.l.n.r.: Robert Dünnbier, Vorstand des Unternehmensverbundes Diakonie St. Martin; Marcus Beier, Vorstand des AWO-Kreisverbandes Lausitz; Alexander Krauß, Leiter der Landesvertretung Sachsen der Techniker Krankenkasse; Matthias Jochmann, Vorsitzender der Landesfach-kommission Gesundheit im Wirtschaftsrat Sachsen (Foto: Wirtschaftsrat)

Alexander Krauß verwies in seinem Eingangsstatement auf zwei Herausforderungen für die Pflegeversicherung: die Finanzierung und die Gewinnung von Personal. Der Beitragssatz sei zu Beginn des Jahres um 0,2 Prozentpunkte gestiegen. Die Ampel-Parteien hätten nichts unternommen, um weitere Beitragssatzsteigerungen zu verhindern. Die Zahl der Pflegebedürftigen sei in den vergangenen Jahren schneller gestiegen als die Zahl des Pflegepersonals. Die Gewinnung von Personal, insbesondere im Ausland, bleibe zudem eine große Herausforderung.

Marcus Beier stellte das Modell eines neuen Altenheimes vor. Es verbindet das klassische Pflegeheim mit Wohnungen für Senioren. Robert Dünnbier erläuterte seine Bestrebungen, Fachkräfte im Ausland (speziell in Vietnam) zu gewinnen. Sinnvoll sei, dass die Träger ihre Fachkräfte selbst in Vietnam auswählten. Kämen die Pflegekräfte aus dem ländlichen Raum Vietnams, sei die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich im ländlichen Raum Sachsens wohlfühlten, höher als wenn sie aus einer Großstadt kämen. 

In der anschließenden Diskussion wurde vor allem über die Gewinnung von Fachkräften diskutiert. Bei der Fachkräftegewinnung im Ausland sollte sich auch der Freistaat für den Bereich der Pflege engagieren.