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Bericht
04.09.2024
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„Bildung ist das Fundament für Wirtschaftswachstum“

Unternehmerfrühstück der Sektion Pinneberg mit Bildungsministerin Karin Prien
©Wirtschaftsrat

Die Diskussion um das Bildungssystem in Schleswig-Holstein ist von sich verschlechternden Ergebnissen im Rahmen der PISA-Studie, Lehrkräftemangel und den hohen finanziellen Einsparungen zur Schließung der Haushaltslücke im Land geprägt. Das Bildungssystem steht vor der Aufgabe, das Potenzial von Schülern so zu fördern, dass ihre Leistungen praxistauglich sind. Jens Sander, Sprecher der Sektion Pinneberg, bezeichnete diese Aufgabe besonders unter dem Aspekt der stark schrumpfenden finanziellen Möglichkeiten in seiner Begrüßung als „Löwenaufgabe für Bildungsministerin Karin Prien“.  

Gesellschaftliche Veränderungen

„Zurzeit ist die Gesellschaft zutiefst verunsichert“, erklärte Prien zu Beginn ihrer Ausführungen. Gründe seien nicht zuletzt die aktuellen politischen Ereignisse (die Wahlen in Sachsen und Thüringen lagen erst wenige Tage zurück), aber auch Abstiegsängste und sogenannte „Zukunftsdepressionen“. Die gesellschaftlichen Veränderungen in Deutschland und damit auch in Schleswig-Holstein trügen zu dem Bildungsdilemma bei: In einigen Familien werde die Erziehung der Kinder vernachlässigt, was sich negativ auf deren Entwicklung auswirke. Oftmals fehlten den Kindern daher grundlegende Kompetenzen oder auch eine Orientierung, die für spätere schulische, aber auch berufliche Erfolge entscheidend seien. Hinzu komme die wachsende Einflussnahme der sozialen Medien, die sich negativ auf Konzentrationsfähigkeit, sportliche Aktivitäten und Lernbereitschaft von Schülern auswirke. Die Ministerin erwägt vor diesem Hintergrund nach niederländischem Vorbild ein Smartphone-Nutzungsverbot in den Schulen einzuführen. Dabei betonte sie, „dass die Digitalisierungsbemühungen nicht reduziert, sondern noch gezielter umgesetzt werden sollen“.

Bildung sei nicht nur ein individuelles Gut, sondern entscheidend für das gesamte Wirtschaftswachstum, so Prien weiter. Vergleiche mit dem Ausland machten dies deutlich. Aus unternehmerischer Sicht könne dies langfristig betrachtet in einer „volkswirtschaftlichen Katastrophe“ enden, da Unternehmen kaum konkurrenzfähig blieben, wenn wenig qualifiziertes und vor allem leistungsbereites Personal zur Verfügung stünde: „Bildung ist entscheidend für das Wirtschaftswachstum in einem Land“.

Hürden in der Bildungskooperation

Ein gut gebildetes Kind ist das Ergebnis des guten Zusammenwirkens mehrerer Faktoren, fuhr die Ministerin fort. Dies seien zum größten Teil die Eltern, die Schulen, die Lehrkräfte und andere Organisationen. Doch diese Zusammenarbeit sei oft durch Bürokratie und mangelnde Abstimmung erschwert. Besonders problematisch sahen einige der anwesenden Unternehmer die fehlende Kooperation zwischen Schulen und externen Partnern wie beispielsweise Unternehmen. Solche Kooperationen würden durch bürokratische Hürden ausgebremst. Unternehmen könnten mittels Sponsorings wertvolle Unterstützung bieten, doch die Frage der kommerziellen Einflussnahme bleibe umstritten, da Werbung in Schulen gesetzlich eingeschränkt oder gar verboten sei. Diese Barrieren verhinderten oft, dass Schulen und Unternehmen konstruktiv zusammenarbeiten könnten. Die Ministerin nahm diese Anregungen dankbar an und sagte eine Prüfung zu.