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Bericht
13.11.2018
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Ein Technologiechampion auf Wachstumskurs

Die Industrieanlagen der Sasol Germany GmbH in Brunsbüttel begrüßen den Besucher schon von Ferne als Standort eindrucksvoller Ingenieurkunst. Das Werk in Brunsbüttel gehört zum südafrikanischen Chemie- und Ölkonzern Sasol, der weltweit über 32.000 Menschen beschäftigt und in den U.S.A. gerade 11 Milliarden Dollar in einen Chemiekomplex investiert. In das Werk in Brunsbüttel werden jährlich 50 Millionen Euro investiert, berichtet der technische Leiter Thomas Nagel des Werkes Brunsbüttel, der die Sektion Dithmarschen zu Gast hatte.

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Der Spezialist für hochreine Tonerden erweitert seinen Anlagenpark deutlich und wird auch die 730 am Standort beschäftigten Mitarbeiter weiter aufstocken. Vor sechs Jahren habe man 550 Menschen beschäftigt. Hinzukämen 50 Auszubildende und 200 bis 300 externe Mitarbeiter.
Auf Nachfrage berichtete Nagel, daß die Arbeitnehmerüberlassungsnovelle zwar zu einigen Mehreinstellungen geführt habe, das wiege aber nicht den Verlust an Flexibilität auf, den die Novelle auf den Einsatz hochspezialisierter Fachkräfte im Anlagenbau entspinne.

 

Das Werk plant nicht nur den Bau einer weiteren Gasturbine, sondern ein neues Labor und weitere Produktionsanlagen. „Unser Markt ist eindeutig nachfragegetrieben“, erläutert Nagel. „Wir investieren auf der Grundlage wachsender Nachfrage unserer Kunden.“ Eine wesentliche Produktlinie bildet die Herstellung von Trägermaterialien für Katalysatoren. Entscheidend sei die erzeugte Oberfläche. Sasol fertige unter anderem auf der Basis 230 Quadratmeter Oberfläche auf bis zu ein Gramm hochreine Tonerde. Grundstoff ist Aluminiumoxid, ein weißes Pulver oder Granulat, das unter anderem zur Hertellung von künstlichen Saphiren, dem zweithärtesten Stein nach einem Diamanten, verwendet wird.

Sasol in Brunsbüttel beherrscht über 400 Spezifikationen bei der Verarbeitung von Tonerden, die unter anderem für die Herstellung von Photopapier, Speziallinsen für Laser, künstliche Gelenke oder Hochleistungsschleifpapiere verwendet werden können. Alle neuen Produktionsverfahren seien in der Forschungsabteilung in Brunsbüttel entwickelt worden. Sorge bereiten aktuell zunehmende Produktionsausfälle durch Spannungsrisiken in der Stromversorgung. „Wenn bei den Einwohnern von Brunsbüttel mal kurz der Strom wegbleibt, ist das vielleicht nicht so schlimm, aber in unserem Werk wird gleich die gesamte Produktion beeinträchtigt.“, so Nagel. Die Stromausfälle hätten in den letzten Jahren zugenommen. / Dr. Bertram Zitscher