Grüner Strom muss Standortfaktor für Schleswig-Holstein werden!
Prof. Dr. Stefan Liebing: „Es braucht eine Energiekoordination für Infrastruktur und Neuansiedlungsprojekte“
Der Landesverband Schleswig-Holstein des Wirtschaftsrates der CDU e.V. sieht große Chancen für Schleswig-Holstein als Standort für grüne Energie. Auf der jüngsten Sitzung der Landesfachkommission Energiewirtschaft unterstützten die Mitglieder das Ziel, grünen Industriestrom als Anreiz für Ansiedlungsvorhaben von Industrieunternehmen im Land zu nutzen. Der Kommissionsvorsitzende Prof. Dr. Stefan Liebing unterstreicht: „Grüner Strom muss ein Standortfaktor für Schleswig-Holstein werden! Doch dieser Strom muss auch in den Werken ankommen und einen dauerhaft attraktiven Preis haben. Hierzu benötigen wir eine angebotsorientierte Energiepolitik, die eine Ausweitung des Energieangebots vorsieht statt seine fortlaufende Verknappung.“
Liebing fordert: „Der Umweltminister muss seine Politik in
Hinblick auf Produktion und Verfügbarkeit von Energie stärker als bisher an den
Bedürfnissen der neu anzusiedelnden Unternehmen ausrichten. Nur so können
verstärkt Unternehmen vom Standort Schleswig-Holstein überzeugt und neue
Arbeitsplätze geschaffen werden. In diesen Prozess muss auch das
Wirtschaftsministerium künftig verstärkt eingebunden werden.“
Der Kommissionsvorsitzende verweist zudem darauf, dass bei
zunehmender Energieproduktion und damit einhergehend weiteren Stromtrassen auch
der Bedarf an Umspannwerken nicht außer Acht gelassen werden darf: „Diese
Anlagen nehmen häufig eine Fläche von 20 bis 30 ha in Anspruch. Derartige
Dimensionen sorgen für Akzeptanzprobleme in der Bevölkerung. Daher ist es notwendig,
solche Anlagen von Beginn an im Zusammenhang mit Neuansiedlungen und der
Ausweisung von Industrie- und
Gewerbegebieten zu denken. Hierfür ist eine koordinierte Landesplanung
erforderlich.“
Die Landesfachkommission befasste sich auch mit der Frage von Bürgerwindparks und Genossenschaften. Stefan Liebing kommt zu dem Schluss: „Diese Form der Bürgerbeteiligung ist der wesentliche Grund für die hohe Akzeptanz der Windenergie an der schleswig-holsteinischen Westküste. Wir empfehlen daher den politisch Verantwortlichen in Bund und Land dringend, bei der Definition von BürgerWind die Einbindung des einzelnen Bürgers und seinen finanziellen Nutzen in den Vordergrund zu stellen und nicht die abstrakten Einnahmen für die Kommunen.“