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Bericht
02.07.2019
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Neues vom Jungen Wirtschaftsrat

Grillabend des Jungen Wirtschaftsräte Schleswig-Holstein und Hamburg in Bad Segeberg

Strategie künstliche Intelligenz, E-Learning und die Metropolregion
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Der Austausch mit den beiden JU-Vorsitzendinnen über die jungen politischen Ziele für den Norden Deutschlands hatte bald die Schul- und Hochschulpolitik als Feld für eine grenzüber-schreitende Zusammenarbeit im Blickfeld. Hier wurde klar, daß die Aus- und Weiterbildungs-märkte zunehmend disruptiv durch „E-Learning“- Angebote aus der Privatwirtschaft und ebenso von den Hochschulen entwickelt werden. So gilt die Fachhochschule Lübeck durchaus bundesweit als führender Entwickler von „E-Learning“-Kursen, während Hamburg dabei ist, eine umfassende Open-Data-Plattform für Online-Lernangebote bereitzustellen. Auch wenn Präsenzveranstaltungen damit nicht gänzlich verschwinden werden, sollten doch politisch die Konsequenzen aus der Entwicklung frühzeitig bedacht werden. Wenn bei der Lehre zukünftig hochentwickelte Formate beliebig dupliziert werden können und sich schnell deutlich erfolgreicher erweisen als klassische Vorlesungen, könnten die verfügbaren Ressourcen viel stärker auf die Forschung und neue Anwendungen von technischem Wissen verlagert werden.

Bei der Vorstellung der KI-Strategie des Landes wurde deutlich, daß sich die Landesregierung einen ganz bunten Strauß von Maßnahmen vorgenommen hat, was auf der Vorstellung beruht, daß in den nächsten Jahren praktisch alle neuen Produkte mit künstlicher Intelligenz ausge-stattet werden würden, „KI“ praktisch die Elektrizität der Zukunft sei. Allerdings bestand Einigkeit, daß künstliche Intelligenz in Wirklichkeit dumm sei, es deshalb auf die Daten ankomme, mit der sie gefüttert werde. Die Landesregierung hat bereits mehrere Projekte auf den Weg gebracht, wie den Joint Innovation Lab (JIL) zusammen mit der MACH AG in Lübeck als Experimentiertraum für innovative Verwaltungslösungen oder den norddeutschen Projekt-antrag für ein KI-Kompetenzzentrum, womit erfolgreich Bundesmittel eingeworben werden können.

Außerdem sei kürzlich ein Open Data-Warehouse online gegangen, wo das Digitalisierungs-ministerium schleswig-holsteinische Daten in offenen, freien und wiederverwendbaren Forma-ten veröffentlicht, um Transparenz und Innovation zu fördern. Welche Daten dies zu welchem Nutzen sind, wird der Junge Wirtschaftsrat sich als nächstes genauer anschauen. In der Diskussion wurde jedenfalls schnell klar, daß es zwecklos sei, zum Beispiel beim Verkehr mit Google-Daten konkurrieren zu wollen und Datenfriedhöfe möglichst zu vermeiden sind. Ande-rerseits können interessante Daten über den Standort dazu führen, daß Startups bei der welt-weiten Standortsuche für Testgebiete diese bevorzugt wählen./BZ