Bericht
30.06.2025
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„Der eingeschlagene Weg ist gut und richtig“

Veranstaltung der Sektion Dithmarschen mit Landrat Thorben Schütt
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Ein Jahr Landrat des Kreises Dithmarschen – Zeit für ein Zwischenfazit von Thorben Schütt, der zuvor Leiter des Ministerbüros im Ministerium für Inneres, Kommunales, Wohnen und Sport des Landes Schleswig-Holstein gewesen war. Zu dieser Veranstaltung hatte die Sektion Dithmarschen unter der Leitung ihres Sprechers Knut Frisch nach Heide eingeladen.

Der 34-jährige Landrat kam in seiner Präsentation an dem vieldiskutierte Thema Northvolt natürlich nicht vorbei, das deutschlandweit für Schlagzeilen sorgt. Zunächst aber ging er auf Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft seines Kreises ein.

Dithmarschen biete einige Perspektiven: So sei der Kreis ein Pionier der Windtechnik und verfüge in Brunsbüttel über das größte zusammenhängende Industriegebiet Norddeutschlands. 4.500 Arbeitsplätze auf 2.000 Hektar Industriefläche geben dem Landrat Zuversicht: „Der eingeschlagene Weg ist gut und richtig, jetzt müssen wir ihn aber so günstig wie möglich gestalten.“ Damit spielte er auf die wachsende Bedeutung der erneuerbaren Energien an: „Es kann richtig gut werden!“ In weiterer Folge gehörten hierzu auch Batteriespeicher und Rechenzentren. Den wichtig sei, dass die grüne Energie vor Ort Wertschöpfung erziele und nicht in Süddeutschland.

Ein großer Dämpfer, aber möglicherweise auch eine große Chance sei die Insolvenz von Northvolt: Im März dieses Jahres meldete der schwedische Hersteller von Lithium-Ionen-Akkumulatoren Insolvenz an. Seitdem steht der Bau des Werks in Heide still, lediglich die Erdarbeiten gehen weiter voran. Die Infrastruktur und das Gelände aber stehen am Ende als erschlossene Fläche bereit, egal ob für Northvolt oder einen anderen Investor. Unabhängig von der Insolvenz sei das ein Wert an sich, aber in Deutschland beschwere man sich lieber, als konstruktive Alternativen zu finden, so Schütt.

Dithmarschens Entwicklung verlaufe jedoch nicht nur positiv. Zwar kompensiere Migration den Geburtenrückgang und die Abwanderung in Ballungsräume, doch das durchschnittliche Alter der Einwohner steige von Jahr zu Jahr. Das fehlende Geld ist zudem – wie in den meisten Kreisen und Kommunen – auch in Dithmarschen ein Problem. Den Kreishaushalt aufzustellen, habe man zwar geschafft; der Landrat bezeichnete den Prozess jedoch als „echte Herausforderung“. Es bräuchte drei wirtschaftlich gute Jahre, um das aktuelle Defizit ausgleichen zu können.