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Bericht
16.09.2019
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25. Weimarer Wirtschaftsgespräch Jubiläumsveranstaltung

Friedrich und Merz und Mike Mohring mit aufrüttelnden Reden in der alten Notenbank zu Weimar vor 150 Unternehmern und Gästen aus Politik, Verwaltung und öffentlichem Leben.

Friedrich und Merz und Mike Mohring mit aufrüttelnden Reden in der alten Notenbank zu Weimar vor 150 Unternehmern und Gästen aus Politik, Verwaltung und öffentlichem Leben.
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Zur Jubiläumsveranstaltung des 25. Weimarer Wirtschaftsgespräches am 17.09.19 in der alten Notenbank in Weimar konnten sich die anwesenden Gäste auf zwei besonders eindrucksvolle Reden freuen. Die Hoffnungen der Anwesenden wurde mehr als erfüllt. So zeichnete Friedrich Merz einen weiten Spannungsbogen und eröffnete den Anwesenden neue, globale Betrachtungsweisen. Er mahnte den Schulterschluss Europas an, um im gerade anstehenden globalen Umbruch nicht zwischen den beiden Wirtschaftsmächten USA und China in die Bedeutungslosigkeit zu fallen. Die Frage sei zukünftig lediglich, gibt es die G2 ohne oder die G3 mit Europa. Innerhalb Europas käme der Brexit zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt. Um so mehr sei endlich wieder eine Führungsrolle Deutschlands innerhalb der EU von Nöten, allerdings eine solche, die nicht den nächsten Deutschen Alleingang nach sich ziehe, wie schon bei so vielen Themen in der Vergangenheit, wie z.B. bei der Energie-, Migrations- oder Klimapolitik. Hier dürfe sich Deutschland nicht abermals mit Alleingängen ins Europäische Abseits stellen. Er forderte von einer Regierung, jedes Thema auch immer europäisch mitzudenken.

 

Mike Mohring konzentrierte sich im ganz wesentlichen bei seinen Ausführungen auf brennende, landespolitische Themen. Hierbei spielte die verfehlte und immer schlechter werdende Bildungspolitik des Landes eine Rolle. So stieg die Zahl der Schul-Ausfallstunden von 2015 auf 2018 von 500.000 Stunden auf über 900.000 Stunden. Kritisiert wurden von ihm zudem unnötige und parxis- wie auch lebensfremde Bürokratiemonster, wie das Vergabegesetzt oder Bildungsfreistellungsgesetz. Beim neuen Thüringer Hochschulgesetz verlieh er seiner Hoffnung Ausdruck, dass der dagegen vor dem Verfassungsgericht anhängigen Klage Erfolg beschieden sei. Er appelierte, dass Politik nur dann Erfolg haben und konstruktiv sein könne, wenn sie aus der Mitte der Gesellschaft für die Mitte der Gesellschaft gemacht werde. Protest von den politischen Rändern würden langfristig der Demokratie schaden, weil Politik bei starken Rändern insgesamt nicht mehr handlungsfähig sei. Dies könne nie das Ziel von wahren Demokraten sein.

Auf dem 25. Weimarer Wirtschaftsgespräch, dem Silbernen Jahrestreffen des Landesverbandes Thüringen im Wirtschaftsrat Deutschland erneuerten die Akteure ihre Forderungen in Richtung Landespolitik nach ordnungs- und wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen, die Unternehmen stärken und weniger behindern.

 

Positive Beispiele hoben die Laudatoren Antje Tillmann (MdB) und Mihajlo Kolakovic mit Professor Hans B. Bauerfeind und Professor Dr. Bernhard Vogel hervor. Beiden wurde vor mehr als 150 Gästen in der Notenbank Weimar die Wilhelm-Röpke-Medaille des Thüringer Wirtschaftsrates für ihre besonderen Verdienste um die Soziale Marktwirtschaft in Thüringen verliehen.

 

Mihajlo Kolakovic lobte den unternehmerischen Erfolg Bauerfeinds. Mit der Bauerfeind AG kehrte er mit der Firmenzentrale zurück an den ursprünglichen Sitz. Und er sorgte für starke Impulse für die nachhaltige Entwicklung der Region um den Unternehmenshauptsitz Zeulenroda und entfaltete ein breites soziales Engagement.

 

Per Videogrußbotschaft war auch Bernhard Vogel dabei. Den Ausschlag für das Jury-Votum für den früheren Thüringer Ministerpräsidenten, so Antje Tillmann, gaben die prägenden Visionen und gestalterischen Prinzipien, mit der er die Wiedergeburt des Freistaates Thüringen und die Entwicklung zum heute attraktiven und wirtschaftsstarken Standort maßgeblich unterstützte.