Bericht
23.06.2025
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Netze, Netzkapazitäten, Ausgleichsmaßnahmen und die aktuellen Netz-Probleme

Landesfachkommission Energiepolitik zu Besuch bei der TEAG und TEN
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Erfurt, 18.06.2025; Nach vielen Jahren der Planung und Vorbereitung, hat die LFK Energie zusammen mit der TEAG AG die Gemeinschaftsveranstaltung zusammen mit der TEN im Hause der TEAG durchgeführt. Von beiden Seiten aus bestand ein sehr hohes Interesse an dieser Veranstaltung, so dass die Anmeldelimitierung mit 44 Teilnehmern sehr schnell erreicht wurde.

Ein herzlichen Dank geht nochmals an Lutz Rauch und die TEAG die diesen Termin im eignen Hause ermöglicht haben. Auch ein herzliches Dankeschön geht an die zwei Referenten, Dr. Michael Agsten und Dr. Matthias Sturm. Dr. Agsten hat uns einen sehr detaillierten und guten Einblick gegeben in die Thematik der Netze, deren Stabilität und wie wirklich diese Stabilität in der Realität im Control-Zentrum aus geführt wird.

Die TEN betreut fast 34.000 km an Wärme- und Elektrizitätsnetze nur in Thüringen. Dazu noch die Netze der jeweiligen Stadtwerke und das auch noch in den 3 Spannungsbereichen. Eine enorme Herausforderung die die TEN mit ihren fas 900 Mitarbeitern hervorragend beherrscht und ausführt. Der Beweis liegt in der Tatsache dass die Wärme immer da ist und der Strom immer aus der Steckdose kommt wenn wir Verbraucher ihn benötigen. Was für uns Verbraucher eine Selbstverständlichkeit ist, ist für die TEN eine Höchstleistung.

Die Thematik der Netzstabilität wird auch immer komplizierter und prekärer weil die Politik etwas leichtfertig entscheidet, was so gar nicht immer zu realisieren ist. So werden immer mehr Windräder gebaut und zugeschaltet, sowie Photovoltaik Anlagen installiert und der Sonnenstrom eingespeist. Die Nutzungskurven vom Wind und Solar verlaufen ähnlich, währende der Verbraucher nicht dieselben Nutzungskurven hat. Somit ist die Herausforderung den regenerativen Strom primär vernünftig zu nutzen, die Kraftwerke im Hintergrund im Standby zu halten und bei Bedarf zuzuschalten, um die Grundlastfähigkeit des Stromes aufrecht zu halten. Da Wind und Wetter nicht planbar sind, aber zum Glück der Verbrauch der Konsumenten relativ bekannt ist, ist die Aufgabe beides so zu steuern dass die 50 Herz Frequenz stabil innerhalb der Parameter gehalten wird. Am Ende des Tages muss der überschüssige Strom geregelt und verkauf werden, auch zu negativen Preisen, um diese Stabilität aufrecht zu halten.

Die Herausforderungen bis 2045 sind enorm. Gemäß der Planung der Bundesregierung, sollen die Netzte mit Wind und Photovoltaik bis 2045 verdreifacht werden. Unsere Frage aus der Wirtschaft ist, besteht auch dafür der Bedarf? Wer zahlt für diesen Ausbau und wie werden sich die Netz-Gebühren dann bis 2045 entwickeln. Das sind aber keine Fragen die die TEN beantworten kann. Die Aufgabe der TEN ist es die vorgegebenen Parameter umzusetzen. Somit sind intensive Diskussionen in der Veranstaltung geführt worden um das Gegenseitige Verständnis zu erwerben.

Aus Sicht der LFK Energie sollte nach wie vor ein Moratorium für den weiteren Ausbau der regenerativen Energie ausgesprochen werden um eine realistische Bestandsaufnahme der Energiewende vorzunehmen. Besonders die Kosten müssen von allen Seiten betrachtet werden, da im Durchschnitt nur 20% der installierten Strom-Produktions-Leistung genutzt wird. Die Wirtschaft würde solche Auslastungen nicht vornehmen denn die Kosten wären nicht tragbar. Aber die Bundespolitik fordert das und will den Ausbau noch weiter betreiben. Weder das Geld für die Investitionen, noch das Geld für die Beseitigung der Auswirkungen dieser Maßnahmen (zu sehen durch die zu hohen und nicht wettbewerbsfähigen Energiepreise), hat der Bundeshaushalt. Also wer wird für alles bezahlen? Es kann nicht immer nur der Verbraucher und der Steuerzahler sein. Weitere Belastungen kann sich die Wirtschaft nicht leisten. Das sind enorme Herausforderungen die die neue Bundesregierung anpacken und endlich lösen muss.

Wenn die Bundesregierung diese Themen nicht anpackt, ist der Blackout sowie die endgültig unbezahlbare Energie das Endresultat. Die Konsequenzen von beidem ist eine weitere Deindustrialisierung von Deutschland mit den dazu gravierenden Folgen.

Unsere Aufgabe im Wirtschaftsrat besteht darin die Politik auf diese Probleme aufmerksam zu machen und mit Druck sicherzustellen, dass die Politik sich dieser Probleme erfolgreich annimmt und auch endlich löst. Ein „weiter so“ geht nun gar nicht mehr.

Nochmals einen herzlichen Dank an die TEAG, die TEN und Dr. Agsten für die Ausführung und Moderation, sowie an Lutz Rauch für die Organisation. Die Veranstaltung war ein sehr großer Erfolg, besonders weil es keine weitere Möglichkeit in der Zukunft mehr geben wird so einen Einblick in die Netze zu bekommen.