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15.03.2024
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Die Zukunft der digitalen Identitäten

Bundesfachkommission Internet und Digitale Wirtschaft diskutiert wichtige Aspekte digitaler Identitäten.
©Adobe Stock (Apichet)
Auf der jüngsten Sitzung der Bundesfachkommission Internet und Digitale Wirtschaft unter der Leitung von Florian Roth, Chief Digital & Information Officer bei der SAP SE, wurde intensiv über wichtige Aspekte digitaler Identitäten diskutiert. Ein besonderer Fokus lag dabei auf Sicherheitsaspekten. Dabei spielte auch die eidAS 2.0-Verordnung eine wichtige Rolle. Diese Verordnung schafft einheitliche Rahmenbedingungen für die grenzüberschreitende Nutzung elektronischer Identifizierungsmittel und Vertrauensdienste.

Digitale Identitäten sind entscheidend für den automatisierten Zugriff auf digitale Dienste und die Bestätigung der eigenen Identität im Internet. Doch mit der steigenden Bedeutung dieser Identitäten gehen auch neue Herausforderungen einher. So können Kriminelle Schwachstellen nutzen, um illegale Aktivitäten zu entfalten und die Sicherheit im Netz zu gefährden.

Mit den Rednern Dr. Markus Reichel MdB aus der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Jörg Kremer, kommissarischer Leiter der FITKO, und Christian Gericke, CEO der Bitkasten GmbH, wurde über Themen wie sichere digitale Identitäten, die Rolle von eIDAS 2.0 in der öffentlichen Verwaltung und Best Practice aus der Anwendersicht gesprochen.

Dr. Markus Reichel MdB machte in seinem Vortrag zu sicheren digitalen Identitäten als Schlüssel einer inklusiven Gesellschaft deutlich:
„Mit dem Abschluss von eIDAS 2.0 stehen wir in Deutschland und Europa vor der gewaltigen Aufgabe, das Ökosystem für sichere digitale Identitäten gemeinsam und interoperabel aufzubauen. Gerade in Deutschland häufen sich aber aktuell die Baustellen, beispielsweise: nicht ausgereiftes OZG-Änderungsgesetz, unzureichende Registermodernisierung, kaum Verbreitung der eID und bis heute noch keine Entscheidung darüber, wie das Ökosystem für sichere digitale Identitäten aufgebaut werden soll. Hierum müssen wir uns schleunigst kümmern. Sichere digitale Identitäten bilden schließlich die Brücke ins digitale Zeitalter. Die Bundesregierung muss nun endlich in die Pötte kommen und die nationale Gesetzgebung mit eIDAS 2.0 harmonisieren sowie die Entscheidung für die Ausgestaltung des Ökosystems treffen. Für dieses gewaltige Infrastrukturprojekt brauchen wir in Deutschland und Europa all unser Know-how – sowohl staatlich, als auch privat.“

Christian Gericke betonte in seinem Beitrag die Notwendigkeit einer technologieoffenen Strategie, um die digitale Souveränität zu wahren und den Standort Deutschland zu stärken. Es gilt, die Implementierung und Umsetzung von digitalen Identitäten effizient und nutzerfreundlich zu gestalten, um die Akzeptanz bei Bürgern und Unternehmen zu steigern.

Die Mitglieder der Bundesfachkommission sprachen sich dafür aus, dass es mehr Anwendungsfälle für die Online-ID des Personalausweises geben muss, um einen sinnvollen Nutzen und Akzeptanz bei den Bürgern zu bewirken. Eine kostengünstige Einbindung der Identifikation durch den Personalausweis bei verschiedenen Anwendungen könne neue Anreize schaffen, dieses sichere Verfahren zu nutzen.

Insgesamt zeigte die Sitzung, dass digitale Identitäten ein zentrales Thema für die Zukunft der digitalen Gesellschaft sind. Durch die Zusammenarbeit von Staat, Regulatoren und Privatwirtschaft sowie eine gezielte Förderung von Technologieoffenheit können wir die Chancen digitaler Identitäten nutzen und die Sicherheit im Netz stärken.