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02.06.2022
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Digitale Schlüsseltechnologien als Innovations- und Wachstumsmotor

Panel 3 mit Bundesministerin Bettina Stark-Watzinger MdB auf dem Wirtschaftstag
©© Hans Christian Plambeck


„Mut, Souveränität und Allianzen“, so könnte man Panel 3 zu digitalen Schlüsseltechnologien in Stichpunkten zusammenfassen. Digitale Schlüsseltechnologien und die Sicherung der digitalen Souveränität sind Grundvoraussetzungen für Wachstum und Wohlstand in einem zukunftsfähigen Deutschland im 21. Jahrhundert. Zentral sind dabei diese Fragen: Wie kann sich Deutschland und die EU im Bereich der Schlüsseltechnologien international wettbewerbsfähiger aufstellen? Welche Rolle können und wollen wir bei digitalen Schlüsseltechnologien und Geschäftsmodellen überhaupt spielen, in 10, 20 oder 30 Jahren?

„Wir brauchen Mut und müssen risikofreudiger zu sein. Wir brauchen Mut, um Regulierung und Bürokratie zu vereinfachen, um überhaupt eine Chance zu haben, uns zukunftsfähig aufzustellen“, betonte Bettina Stark-Watzinger, Bundesministerin für Forschung und Bildung, und glaubt, dass Deutschland hier hinter seinen Möglichkeiten bleibt: „Technologische als auch digitale Souveränität ist der zweite Erfolgsfaktor. Allianzen mit Partnern, die unsere Werte teilen, sind der dritte wichtige Faktor. Sie nannte als Beispiele Australien, die USA und Kanada.
 
Dr. Marianne Janik, Vorsitzende der Geschäftsführung, Microsoft Deutschland ist der Meinung, dass wir endlich in die Anwendung der vorhandenen Schlüsseltechnologien kommen sollen. Bei digitaler Souveränität geht es darum beurteilungsfähig und selbstbestimmt zu sein. Wenn ein Unternehmen weiß, was es gut kann und das, was ich nicht gut kann, selbstbestimmt bei einem Partner einkauft, dann könnten ihr zufolge risikobehaftete Abhängigkeiten reduziert werden.

Die staatliche Regulierung thematisierte Maik Wetzel, Mitglied der Geschäftsführung, ESET Deutschland GmbH, und hob hervor, dass diese positiv sein kann, weil sie den „Unternehmen einen klaren Rahmen gibt.“ Hierbei müsse sie aber praktikabel und schnell sein, da wir in einer Zeit leben würden, in der es auf Geschwindigkeit ankomme. Förderprogramme müssten effizient eingesetzt werden. Und wenn die geförderten Projekte nicht zukunftsfähig seien, müssten diese Förderprogramme aber auch beendet werden. Ein adäquates Maß an Cybersicherheit sei insbesondere in kleinen und mittelständischen Unternehmen aufgrund eines zu geringen Problembewusstseins noch viel zu wenig ausgeprägt.

In diese Bresche sprang auch Dr. Karsten Wildberger, CEO, CECONOMY AG, wenn er fordert: „Wir brauchen Anreize für Unternehmen, damit diese stärker in Cybersicherheit investieren.“ So konnte die CECONOMY AG im Jahr 2021 erfolgreich einen Cyberangriff abwehren.

Michael Jungwirth, Mitglied der Geschäftsführung, Vodafone Deutschland betonte, dass Technologie bei allen Risiken keine Gefahr ist, sondern eine Chance: „Technologie und Innovation müssen gemeinsam gedacht und gemeinsam umgesetzt werden“. Er stellte fest, dass die Digitalisierungsindustrie erkennbar der Schlüssel sei, „um Deutschland nachhaltig zu gestalten.“

Markus Ochsner, Vorsitzender des Vorstandes, ABB Deutschland fordert das zielorientierte Zusammenspiel verschiedener Technologien, um als Unternehmen die Prozesse besser, schneller und produktiver zu gestalten. Entscheidend ist die konkrete Anwendung und Umsetzung. Politik solle hierbei den Rahmen und die Ziele vorgeben, nicht jedoch den Weg. Zu starre bürokratische Vorgaben können Unternehmen über die Maße im Vorgehen von Versuch-und-Irrtum behindern.

Die aktuelle Gesetzgebung kritisierte Adrian McDonald, President EMEA, Dell Technologies, da diese nicht darauf eingehe, wo viele Unternehmen stünden. Ihm zufolge brauchen wir ein Schnellverfahren, um sicherzustellen, dass wir gleiche Wettbewerbsbedingungen haben.

Wie ein roter Faden zog sich die Ansicht der Panelisten durch die Diskussion, dass Deutschland im internationalen Vergleich trotz Fachkräftemangel und Bürokratie besser da steht als oft behauptet wird. Es gehe darum, aktuelle Schwachstellen zu identifizieren und Kritik konstruktiv in Verbesserungen umzusetzen. Nur so könnten die Potenziale, die für Deutschland in einem starken Europa bestehen in diesen dynamischen Zeiten ausgeschöpft werden.

Das Panel hier in voller Länge: