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Bericht
11.02.2019
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"Baden-Württemberg braucht Offenheit bei digitalen Zukunftstechnologien"

Am 4. Februar 2019 war der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Zentrums für Satelliten-Kommunikation e.V., Dr. Hans-Peter Petry, zu Gast in der Sektion Balingen/Sigmaringen des Wirtschaftrates in Baden-Württemberg. Dr. Petry gab den Teilnehmern der Veranstaltung einen tiefgehenden und vor allem realistischen Einblick in die für Unternehmer wichtigen digitalen Zukunftstechnologien.
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Der Sprecher der Sektion, Reinhold W. Schlegel, begrüßte die Teilnehmer und führte anschaulich in die Thematik ein. Er verwies auf die mangelnde digitale Infrastruktur in der Region, die sich speziell im Zollernalbkreis durch viele Funklöcher bemerkbar mache.

 

Hier schloss der Impulsvortrag „Von Funklöchern, Milchkannen und Satelliten“ von Dr. Hans-Peter Petry, Vorstandsvorsitzender des DeSK e.V., direkt an.

Der DeSK e.V. besteht aus mittlerweile 40 verschiedenen Großkonzernen und Mittelständlern im Luft- und Raumfahrtbereich. Der Verband betreibt einen Showroom, veranstaltet Fachtagungen, setzt sich für Nachwuchsförderung ein und setzt verschiedene Projekte um.  

Eine aufkommende digitale Zukunftstechnologie ist die Künstliche Intelligenz. Diese beinhaltet zum einen „einfache“ Algorithmen wie Siri oder Alexa und zum anderen „komplexe“ Algorithmen wie biologische Systeme. Zur Vernetzung und Optimierung dieser Algorithmen tragen Big Data sowie Quantum Computing und Machine Learning bei. Elementar für Unternehmer wird auch das „Internet of Things (IoT)“ werden – die Vernetzung sämtlicher Geräte und Maschinen.

Diese Technologien erfordern ein enges Zusammenwirken von Informations- und Kommunikationstechnik, so Dr. Petry. Ein weiterer und wichtiger Aspekt dabei sei die Cybersicherheit: „Je mehr Systeme neu gebildet werden, desto mehr Angriffspunkte gibt es.“

 

Die aktuelle Infrastruktur der Kommunikationstechnik gestaltet sich lückenhaft. Der Netzausbau mit Glasfaser und hoher Bandbreite ist teuer und langwierig. Eine vollständige Abdeckung sei nicht erreichbar, so die These von Dr. Petry. Das gleiche gilt auch für den Mobilfunk: 3G, 4G und 5G bringen zwar stetig verbesserte Leistungen, jedoch besteht eine hohe Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Diese sei bedingt durch Eigenheiten in der Funkausbreitung. Funklöcher, die durch geographische Hürden verursacht werden, seien das wesentliche Problem. Eine vollständige Abdeckung ist somit wirtschaftlich nicht erreichbar.

Auch die 5G-Technologie sei keine Revolution sondern vielmehr eine Folge der neuen Anforderungen durch die Digitalisierungswelle. Die Satellitentechnik sei in der Lage die Lücken in der Flächenabdeckung zu schließen. Bisher werde sie dafür aber kaum genutzt. Niedrigfliegende Satelliten weisen ähnliche Bilanzen wie Mobilfunknetze auf der Erde auf und könnten somit ergänzend geographische Hürden überwinden. Private Unternehmen wie OneWeb von Airbus und Qualcomm, Space-X und KEPLER entwickeln bereits derartige Konzepte, einige von Ihnen wurden teilweise schon gestartet.

 

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Deutschland beim Netzausbau technologieoffen agieren und Alternativen zulassen sollte. Die derzeitige Gesamtsituation erfordere eine konzentrierte Zusammenarbeit aller Beteiligten aus Politik, Industrie und von Seiten der Netzbetreiber und Interessenverbände.