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Bericht
02.02.2021
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Die Corona-Teststrategie - Erfahrungen eines Testlabors

Das 2009 gegründete Unternehmen ist auf Tumortherapien spezialisiert, seit dem Beginn der Corona Pandemie führt die CeGaT jedoch vor allem auch Corona-Tests durch. Es führt Tests für das Gesundheitsamt Tübingen sowie Unternehmen, beispielsweise den Stuttgarter Flughafen, durch.

Die Mitglieder der Sektionen Reutlingen/Tübingen und Rottweil/Tuttlingen im Gespräch mit Dr. Dirk Biskup, Geschäftsführer der CeGaT GmbH aus Tübingen, dem weltweit führenden Anbieter im Bereich Genanalysen.
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Dr. Biskup präsentierte den Teilnehmern einen Überblick über die drei verschiedenen Diagnostikverfahren. Die Antikörpertests, die PCR-Tests und die Gensequenzierung.

Der Antikörpertest punktet mit einer sehr hohen Spezifität. Das bedeutet, die Irrtumswahrscheinlichkeit liegt bei 99,6%, dass eine Person fälschlich als positiv Identifiziert wird. Auch die Sensitivität ist sehr hoch. 94,4% der Erkrankten werden zuverlässig als solche erkannt. Der Antikörpertest kann nicht nur zurückliegende Infektionen, sondern auch den Impfschutz feststellen.

Das zweite Verfahren ist der PCR-Test. Durch den viralen Abstrich lassen sich im frühen Stadium Viren feststellen, jedoch muss der Test im Labor ausgewertet werden. Die Sensitivität ist mit 99,9 % extrem genau.

Mithilfe der Sequenzierung der Virus-DNA können Mutationen festgestellt werden. Aus diesem Grund hat Jens Spahn die Verordnung der Coronavirus-Surveillance erlassen. Somit müssen 5% der positiven PCR Tests auf Mutationen getestet werden, um mögliche Mutationen im Blick zu behalten.

Nach Erachten der Weltgesundheitsorganisation ist eine Durchimpfungsrate von 60 bis 70 Prozent nötig. Das Vakzin enthält eine synthetisch hergestellte mRNA, erläutert Dr. Biskup. Nach der Impfung findet im Körper eine Immunreaktion statt, die zur Bildung von Antikörpern anregt. Mit der Bildung der Antikörper besitzt der Geimpfte den vollen Schutz. Die Stärke der beiden Hersteller BioNTech und Moderna/Pfizer liegt in der sogenannten Plattform-Technologie. Es wäre dadurch in 6 Wochen möglich, den Impfstoff an die Mutationen anzupassen, sollte die Schutzwirkung für die neu auftretenden Mutationen nicht ausreichen.

Der Sektionssprecher des Wirtschaftsrats Rottweil/Tuttlingen, Martin Leonhard, moderierte die lebhafte Fragerunde. Insbesondere die Thematik der Selbsttests und die Testung durch den Arbeitgeber wurden diskutiert.

Dr. Dirks Biskup plädierte abschließend für umfangreiche Corona-Tests. Von Arbeitsbereichen mit Kundenkontakt bis zum unvermeidlichen Arbeiten in größeren Teams. Mithilfe umfangreicher Tests können Ausbrüche verhindert, und die Inzidenz schneller gesenkt werden. Der für die gesamte Wirtschaft schädliche Lockdown könnte somit schneller beendet werden.