Boris Palmer, Oberbürgermeister von Tübingen, zu Gast beim Wirtschaftsrat
Die Mitglieder der Sektion Reutlingen/Tübingen folgten der Einladung des Wirtschaftsrats in das Hofgut Rosenau, um sich dort mit dem Oberbürgermeister von Tübingen, Boris Palmer, über die Zukunft der Universitätsstadt auszutauschen.
Nach einer kurzen Begrüßung durch die Sektionssprecherin Silke Kurz begann Boris Palmer mit seinem Vortrag. Hierbei machte er deutlich, dass die Tübinger Universität der Stadt nicht nur überregionale Bekanntheit verleihe, sondern darüber hinaus auch einen realen Einfluss auf deren wirtschaftliche Entwicklung habe, wie etwa das sogenannte Konzept der „Wissenswirtschaft“ eindrucksvoll beweise. So bemühe sich die Stadt seit rund 30 Jahren intensiv darum, in der fruchtbaren Atmosphäre der Universität entstandene Start-ups bewusst zu fördern und durch gezielte Subventionen von einem Wegzug aus der Region abzuhalten. Insbesondere in ausgewählten Wirtschaftszweigen wie der Medizintechnik oder im Informatikbereich habe genanntes Konzept tatsächlich schon viele Erfolge erzielen und dazu beitragen können, dass die Zahl der Erwerbstätigen in Tübingen seit Palmers Amtsantritt von rund 37.000 auf insgesamt 52.000 Menschen angestiegen sei.
Jedoch bemühe er sich nicht nur um den ökonomischen, sondern auch um den ökologischen Wandel Tübingens. Daher habe die Stadt zahlreiche Programme geschaffen, um etwa Unternehmen zu belohnen, die sich um Nachhaltigkeit und die Einsparung von CO2-Emissionen bemühten. Auf diese Weise hoffe Tübingen, Vorbild für andere Städte auf der ganzen Welt zu sein, die es sich ebenfalls zur Aufgabe gemacht hätten, die menschengemachte Erderwärmung aufzuhalten.
Trotz der guten Ansätze sehe Palmer jedoch weiterhin große regionale Herausforderungen wie den Wohnungs- und Fachkräftemangel sowie den notwendigen Ausbau der Kinderbetreuung auf die Universitätsstadt zukommen. Allerdings sei er zuversichtlich, dass auch diese Problemfelder dank dem Innovationsgeist der Verwaltung und dem hohen Engagement der Bürger letztendlich gelöst werden könnten und Tübingen mit Optimismus in die Zukunft blicken dürfe.