Jahresempfang mit Dr. Markus Söder MdL
Im Rahmen des Jahresempfangs lud der Landesverband Baden-Württemberg seine Mitglieder in die „Alte Kelter“ in Fellbach ein. In der historischen Fachwerkhalle begann zunächst der Kabarettist Christoph Sonntag mit seinem „Warm-up“ und zog das Publikum in seinen Bann.
Etwas ernster ging
es mit der Begrüßungsrede des Landesvorsitzenden Joachim Rudolf weiter, der die
aktuelle Krisenlage, in der sich die Wirtschaft befindet, ausführt. Daraus
folgernd forderte er eine unbürokratische Unterstützung für Unternehmen: „Baden-Württemberg
und Deutschland stecken in gleich mehreren schweren Krisen. Dabei braucht der
Wirtschaftsstandort Deutschland in Krisenzeiten vor allem eines:
Verlässlichkeit. Doch unter der Ampel wurden stattdessen die Regeln der
Sozialen Marktwirtschaft verbogen, während eine Ad-hoc Maßnahme die nächste
jagt.“ In Anbetracht der aktuellen Krisenlage sei es daher umso wichtiger, als
Unternehmerschaft zusammenzustehen. Daran anschließend begrüßte auch Dominik Sikler,
Geschäftsführer der Wohninvest Holding GmbH, die 550 Gäste.
Dann betrat der bayerische Ministerpräsident Dr. Markus Söder MdL die Bühne. Im Dialog mit dem Moderator Jens Zimmermann sprach er neben der Innovationskraft Deutschlands auch über die bayerischen Landtagswahlen im nächsten Jahr. Dabei betonte er auch die Stärkung der Südschiene zwischen Baden-Württemberg, Bayern und Hessen. Söder teilte die Kritik des Landesvorsitzenden Rudolf an der Ampel-Regierung. Diese sei durch ein „sehr norddeutsches Denken“ geprägt, was sich beispielsweise beim Ausbau der Energieinfrastruktur zeige. Der Süden als „industrielles Leistungsherz Deutschlands“ müsse in Berlin endlich wieder geschätzt werden, forderte Ministepräsident Söder und erntete dabei die Zustimmung des Publikums.
Weiter kam er auf die aktuelle Energiekrise zu sprechen, die nicht durch amerikanisches Flüssiggas „zu horrenden Preisen“ oder ungeprüfte Lieferverträge mit Katar gelöst werden könnten. In Sachen Industriepolitik lohne sich der Blick in die USA. Doch statt wirtschaftliche Anreize zu setzen, stehe Deutschland kurz vor einem „Bürokratieinfarkt“. Dies müsse auch das Wirtschaftsministerium wieder stärker berücksichtigen, statt ein reines Klimaministerium zu sein.
Richtungsweisend in Sachen Innovation sei der Freistaat Bayern. Im Gegensatz zum Bund sehe der Freistaat Forschung und Entwicklung als Investitionsschwerpunkt und unterstütze dabei zahlreiche Lehrstühle, unter anderem für Künstliche Intelligenz. Söder mahnte, dass durch fehlende Investitionen der schleichende Abstieg drohe. Dennoch habe das „Businessmodell Deutschland“ nicht ausgedient. Leistung müsse und dürfe sich lohnen. Produktion und Wirtschaftswachstum seien essenziell. „Wir müssen alles unternehmen, um einen qualifizierten Wohlstand in Deutschland zu erhalten – und das geht nur über den Mittelstand“, schloss Söder. Schließlich fand der Jahresempfang bei Wein und Fingerfood einen gebührenden Abschluss.