„Mitarbeiter finden – Mitarbeiter binden“: Methoden zur Rekrutierung und Bindung von Personal für Unternehmen

Der Fachkräftemangel beschäftigt zurzeit viele deutsche Wirtschaftsunternehmen. Aktuell fehlen in Deutschland ca. 2 Millionen Arbeitskräfte auf dem Arbeitsmarkt. Durch den demographischen Wandel und die dadurch größer werdende Lücke, verschärft sich das Problem in der Zukunft. Wie kann dem Fachkräftemangel entgegengetreten werden und wie können Unternehmen es schaffen, Arbeitnehmer langfristig an sich zu binden? Die Sektion Lörrach/Müllheim/Bad Krozingen lud zur Diskussion dieser und weiterer Fragen in die Geschäftsräume der LOEBA Treuhand GmBH in Lörrach ein. 

Zu Beginn begrüßte Sektionssprecher Hans Joachim Friedrichkeit die anwesenden Gäste und betonte die Dringlichkeit des Problems, dass viele Unternehmen Schwierigkeiten bei der Rekrutierung von geeignetem Personal haben. Dadurch können viele Stellen nicht mehr oder nur noch schwer besetzt werden. Anschließend referierten Stephan Karl Schultze, Geschäftsführer, und Martin Rau, Mitglied der Geschäftsführung der LOEBA, über das Thema der Mitarbeiterfindung und -bindung. Das Unternehmen ist in der Wirtschafts- und Steuerberatungsbranche tätig. Mit einer traditionsreichen Geschichte sowie einer Mitgliedschaft im Wirtschaftsprüfer-Verbund ist die Steuerberatungsgesellschaft global vernetzt. Durch die regionale Nähe im Dreiländereck Deutschland, Schweiz und Frankreich betreut die LOEBA Kunden in der Grenzregion der drei Staaten und setzt sich intensiv mit wirtschaftlich grenzüberschreitenden Fragen auseinander.

Die Internationalisierung des Unternehmens spiegelt sich auch bei den Mitarbeitern wieder, so setzt sich die Belegschaft aus vielen verschiedenen Nationen zusammen. Ein großes Problem vieler Unternehmen ist die Besetzung von Arbeitsplätzen mit spezialisierten Fachkräften. Stephan Karl Schulze betonte, dass bei der Suche nach Fachkräften auch verstärkt auf den ausländischen Markt ausgewichen werden muss. Die internationale Zusammensetzung der Belegschaft und die daraus entstehende Mehrsprachigkeit ist eine Hilfe bei deren Rekrutierung. Die LOEBA ist auch deshalb dazu übergegangen, aktiv um Mitarbeiter auf Messen, mit selbst produzierten Imagevideos und einer modernen Darstellung der eigenen Unternehmenskultur zu werben. 

Die Referenten betonten, dass das Unternehmen durch Mitarbeiterbenefits versucht, Fachkräfte langfristig an sich zu binden. So hatten die Arbeitnehmer unter anderem die Möglichkeit, ihre Büroräume selbst zu gestalten. Weitere Benefits sind die Durchführung von Teamevents in den jeweiligen Abteilungen oder die Ermöglichung flexibler Arbeitszeitmodelle. Damit sollen die Motivation sowie die Produktivität am Arbeitsplatz gesteigert werden und eine positive Unternehmenskultur etabliert werden. Die Bindung von jungen Mitarbeitern wie etwa dual Studierender ist ein weiteres Ziel, das die LOEBA verfolgt. Dafür werden etwa Auslandsaufenthalte für Studierende ermöglicht. Durch die Ermöglichung regelmäßiger Fortbildungen findet eine Spezialisierung der Mitarbeiter statt, sodass offene Stellen auch intern besetzt werden können. Die LOEBA hat zudem eine offene Fehlerkultur etabliert, sodass bei Problemen auf eine ruhige und wenig emotionale Art nach Lösungen gesucht werden kann.

Canan Cilic, Vertretungsbereichsleiterin der Allianz Beratungs- und Vertriebs-AG im Raum Freiburg, erläuterte anschließend, dass die sozialen Medien, wie etwa LinkedIn, eine wichtige Plattform zur aktiven Rekrutierung von Mitarbeitern darstellen. Mit diesen Kontakten lässt sich schnell ein großes Netzwerk aufbauen und der Kontakt zur Anwerbung kann einfach vollzogen werden. In der anschließenden Diskussion sind die Probleme der Mitarbeiterfindung bei den Teilnehmern der Veranstaltung noch einmal deutlich geworden. Um vermehrt im internationalen Kontext nach geeigneten Fachkräften zu suchen, müssen diese von der Attraktivität am eigenen Standort überzeugt werden. Das Thema Rekrutierung von neuen Mitarbeitern sowie deren Bindung in Zeiten des Fachkräftemangels wird die Unternehmen auch in Zukunft weiter beschäftigen. Die Veranstaltung hat deutlich gemacht, dass die Suche nach kreativen Ansätzen einen wichtigen Bestandteil zur Lösung des Problems darstellt.