Qualität und Digitalisierung: "Das eine kann ohne das andere nicht sein"
Die Gastgeberin Sparkasse Rastatt-Gernsbach, vertreten durch den stellv. Vorstand Gregor Daumel, freute sich über den Besuch. Bei einem Impulsvortrag und einer kurzen Unternehmensvorstellung bekamen die anwesenden Gäste einen Eindruck von der 180-jährigen beeindruckenden Geschichte der Sparkassengruppe mit rund 70.000 Kunden und einer Bilanzsumme von 1,6 Milliarden.
Sylvia Felder zog passend zur „Halbzeit“ im Landtag eine Zwischenbilanz ihrer Themen: Im Bildungsbereich und in der Digitalisierungsthematik bestimme vor allem das Qualitätsthema die Diskussion, denn „das eine kann ohne das andere nicht sein“, so Felder. Indem man das Buch durch ein Tablet ersetze, sei das Qualitätsproblem nicht gelöst. Die Debatte schwanke zwischen Euphorie und Kulturpessimismus und müsse dringend versachlicht werden. Ihr sei wichtig, dass Digitalisierung kein Selbstzweck sei, sondern immer einen Nutzen bringen müsse. Damit dies gelänge, müssten die entsprechenden strukturellen Voraussetzungen geschaffen werden, führte Felder weiter aus. Ein Beispiel sei der Ausbau der Schulen zur Lernfabrik 4.0, der mit 280 Kooperationspartnern aus der Wirtschaft und koordiniert durch die Allianz 4.0 weiter voranschreite.
In dem Zusammenhang kam Frau Felder auf den viel diskutierten Lehrermangel in Baden-Württemberg zu sprechen: Hierfür verantwortlich sei zum einen der „Pensionierungsbauch“ (bis 2020 gehen 60% der derzeitigen Lehrerschaft landesweit in Pension), zum anderen, dass die in der Vergangenheit prognostizierten Schülerzahlen zu gering angesetzt worden seien. Darüber hinaus gebe es große Unterschiede zwischen den städtischen Ballungsräumen und dem ländlichen Raum; Zweiterer habe verstärkt mit einem Lehrermangel zu kämpfen, so Felder. Zwar seien die Maßnahmen zur Lehrergewinnung bereits angelaufen, aber auch hier müsse man ihrer Meinung nach auf die Qualität achten: „Baden-Württemberg hat jetzt schon die jüngsten Lehrerinnen und Lehrer bundesweit – wir brauchen eine gute Mischung aus Erfahrung und neuen Methoden.“ Das sei für die Schülerinnen und Schüler aber auch für ein Kollegium wichtig, gab Felder zu bedenken.