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Bericht
05.10.2021
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Aus den Ländern (Berlin-Brandenburg) - "Wir sollten Klimaschutz als Chance sehen!"

Hauptstadtfrühstück des Landesverbandes Berlin-Brandenburg mit Dr.-Ing. Frank Hiller, Vorstandsvorsitzender der Deutz AG
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Dr.-Ing. Frank Hiller, Vorstandsvorsitzender der Deutz AG, war zu Gast beim Hauptstadtfrühstück des Landesverbandes Berlin-Brandenburg. In seiner Rede sprach er über Klimaschutzanforderungen und die damit einhergehenden Chancen und Herausforderungen die auf Deutz, Hersteller von innovativen Antriebssystemen, zukommen werden.

 

Passend zur Themenreihe Zukunftsbild Deutschland 2035 ordnete Hiller den aktuellen Stand im Bereich der Antriebstechnik ein und gab eine Prognose für die Zukunft ab. Die mittelfristige Entwicklung im Bereich der PKWs gehe dabei momentan klar weg vom Verbrennungsmotor. Zu schwer wirke dort auch noch der Einfluss des Dieselskandals, dieser habe das Image nachhaltig beschädigt. Im Bereich der Nutzfahrzeuge zeichne sich jedoch ein anderes Bild ab. Hier sei die Ablösung des Verbrennungsmotors mittelfristig nicht zu erwarten.

 

Hinsichtlich einer Lösung für diesen Bereich mahnte Hiller, dass Technologieoffenheit die zentrale Maßgabe sein müsse. Eine übergeordnete Rolle von batterieelektrischen Fahrzeugen sei hier nicht abzusehen, daher müsse die Suche nach anderen Lösungen forciert werden. Er prognostizierte, dass die Wasserstoffthematik in diesem Feld mittelfristig eine große Rolle spielen werde. Dabei auf ein flächendeckendes Angebot von regenerativem Kraftstoff zu warten, der in jedem konventionellen Motor eingesetzt werden könne, spreche jedoch gegen die Firmenphilosophie. Daher habe Deutz eine eigene Entwicklung angestrebt. Als Ergebnis dieser Arbeit präsentierte Hiller einen neuartigen Wasserstoff-Verbrennungsmotor. Unter dem Einsatz von grünem Wasserstoff, könne dieser eine klimaneutrale Lösung anbieten. 

 

Doch nicht nur auf die eigenen Aufgaben ging Hiller ein. Er adressierte auch einen umfassenden Appell an die Politik. So kritisierte er, dass es im Bereich von Off-Road Anwendungen eine stärkere Regulierung benötige. Dabei betonte er jedoch klar, dass er als Unternehmer Planungssicherheit brauche. So dürfe es nicht sein, dass ein Unternehmen alle 4 Jahre mit neuen Rahmenbedingungen umzugehen habe. Daran schloss sich die Erwartung des Bürokratieabbaus an. Ein Übermaß an Bürokratie behindere durch große Hemmnisse den Wettbewerb und führe damit zwangsläufig zu weniger Innovation.

Die Innovation müsse jedoch als fundamentaler Faktor angesehen werden. „Es ist entscheidend die zukünftige Entwicklung mitzugestalten“. Mit diesen Worten fasste Hiller die Position der Deutz AG eindringlich zusammen. Nur auf diesem Wege könne aus den Herausforderungen des Klimaschutzes eine Chance entstehen. Eine Chance die den Industriestandort Deutschland sichere und gleichzeitig einen fortschrittlichen Klimaschutz möglich mache.