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Bericht
24.11.2021
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"Der Schlüssel zum Erfolg ist das Impfen"

Prof. Dr. Schierack, Mitglied des Landtages Brandenburgs und Mediziner, war zu Gast bei der Weihnachtsveranstaltung der Sektion Süd-Brandenburg. Als geselliges Weihnachtsessen geplant und aufgrund der pandemischen Lage als Videokonferenz durchgeführt, drehte sich auch die Diskussion während der Veranstaltung um das Thema Corona.
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Schierack identifizierte vor allem zwei Gründe, die er so nicht erwartet hätte, die nun aktuell das Infektionsgeschehen befeuern würden. Zum einen die Wirkweise des Impfstoffs, der eben nicht wie anfangs öffentlichkeitswirksam kommuniziert, mit zwei Dosen einen ausreichenden und dauerhaften Infektionsschutz biete. So sei nun das Boostern ein notwendiger Schritt, um die Immunität aufrecht zu erhalten. Zum anderen habe ihn das Stagnieren der Impfkampagne überrascht. „Ich hätte mir nicht vorstellen können, dass die Impfquote in Deutschland so gering bleibt“, führte er aus. Insbesondere die große Skepsis im Osten des Landes habe er nicht erwartet. So reiche eine Impfquote von knapp oberhalb der 60 Prozent in Brandenburg nicht aus, wenn für einen wirksamen Schutz gegen die Delta-Variante, eine Quote von 85 bis 90 Prozent erreicht werden müsste.

 

Bezogen auf die Pandemiebekämpfung, seien mit dem Auslaufen der pandemischen Lage nationaler Tragweite nun die Länder gefragt. Hier müsse nun mit einem kurzen Zeithorizont die Planung und Umsetzung von wirksamen Maßnahmenpaketen erfolgen. Eine längerfristige Aufgabe für die Politik sei die Überprüfung der Resilienz unserer Systeme. Hier müsse sich besser auf kommende Krisen vorbereitet werden. Wenn auf der Intensivstation, während Corona wegen zu hoher Belastung 15 bis 20 Prozent des Personals weggefallen, müsse hier gegengesteuert werden.

 

Geschlossen wurde die Veranstaltung dennoch mit einem positiven Gedanken. Unsere Gesellschaft habe gelernt, mit dem Virus umzugehen. Außerdem habe sowohl die Gesellschaft als auch die sehr flexible, mittelständisch geprägte Wirtschaft, in der aktuellen Situation dazulernen und wachsen können. Und genau deshalb müsse weiter gegen das Virus gekämpft werden, denn „Gesundheit ist nicht selbstverständlich, Gesundheit ist ein hohes Gut!“