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Bericht
02.12.2021
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Aus den Ländern (Berlin-Brandenburg) - "Es ist und bleibt eine Gemeinschaftsaufgabe"

Dr. Michael Müller, Labor 28, gibt einen Überblick über die aktuelle Corona-Lage
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Das aktuell sehr dynamische Infektionsgeschehen ist wenig überraschend. Ein Modell des Robert-Koch-Instituts aus dem Juli dieses Jahres zeigte bereits im Sommer, mit welchem Infektionsgeschehen für unterschiedliche Impfquoten in der Bevölkerung zu rechnen sei. So war die Situation für eine Impfquote von 65 Prozent bereits präzise vorhergesagt worden. Im gleichen Zuge zeige das Modell, dass sich bei einer Quote oberhalb von 85 Prozent ein deutlich milderer Verlauf der vierten Welle eingestellt hätte. In diesem Kontext appellierte Dr. Michael Müller nochmals, dass die Impfung ein integral wichtiger Baustein zur Kontrolle des Infektionsgeschehens sei.

 

Mit der aktuellen Intensität habe das Infektionsgeschehen verschiedene Auswirkungen. Nicht nur die Krankenhäuser kämen wieder an ihre Kapazitätsgrenzen. In der Rolle als Geschäftsführer bei Labor 28 bekomme er auch dort die angespannte Lage mit. Zwar seien die Testkapazitäten bereits massiv ausgebaut worden, trotzdem sei es in keinem Fall möglich, über einen längeren Zeitraum eine Leistung von 100 Prozent abzurufen. Hier sei es um eine Überlast der Labore zu vermeiden, zwingend notwendig, sich an die nationale Teststrategie zu halten. Ebenso müsse genug Kapazität offengehalten werden, um auf neue Entwicklungen wie Omikron angemessen zu reagieren, beziehungsweise diese im ersten Schritt aufzudecken.

 

„Es ist und bleibt eine Gemeinschaftsaufgabe“. Um ein überlaufen der Kapazitäten zu verhindern, betonte Dr. Michael Müller, dass die gesamte Gesellschaft gefragt sei. Sowohl die Unternehmen, in denen eine einrichtungsspezifische Bewertung und Erarbeitung wirksamer Hygienekonzepte angestrebt werden müsse, als auch alle Bürgerinnen und Bürger. Hier müsse wieder verstärkt Verantwortung von jedem Einzelnen übernommen werden. Hier sei zu betonen, dass es in keinem Fall möglich sei, sich aus der Pandemie heraus zu testen. Außerdem könne das falsche Sicherheitsgefühl bei 3G Veranstaltungen fatale Folgen haben.

 

Darauf aufbauend gab Dr. Michael Müller Handlungsempfehlungen, die nötig seien, um die Welle zu brechen und dabei jeden Einzelnen in die Pflicht nehmen. Ganz maßgeblich seien hier die bereits bekannten Maßnahmen. Allen voran die Kontaktreduktion, das Einhalten von Abständen, befolgen von Hygieneregeln und tragen einer Maske sowie regelmäßiges Lüften seien nun das Gebot der Stunde. Flankiert werden müsse dies durch gezielt durchgeführte Tests und ein konsequentes Voranbringen der Impfkampagne. Es brauche das Verantwortungsbewusstsein aller, um die Kontrolle über die aktuelle Lage zu erhalten.