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Bericht
05.09.2021
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Aus den Ländern (Berlin-Brandenburg): Luftverkehr ist für individuelle Mobilität unverzichtbar!

Landesfachkommission Mobilität diskutiert zum Thema „Mobilität der Zukunft“
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Die Landesfachkommission Mobilität trat im Rahmen einer Hybridveranstaltung in den Räumlichkeiten von Airbus zusammen und durfte zu dem Thema „Mobilität der Zukunft“ die Redner Siegfried Knecht, VP, Director R&T Affairs bei Airbus, sowie Alois Rainer MdB, verkehrspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag, begrüßen.

 

„Wir brauchen nach wie vor die individuelle Mobilität“, sagte Alois Rainer mit Blick auf ländliche Räume. Der Abgeordnete erklärte, die gleichen Konzepte, die in Metropolregionen funktionierten, seien nicht überall gut umsetzbar, und betonte dabei die Notwendigkeit einer CO2-neutralen Individualmobilität. Entscheidend sei demnach, wie die Mobilität der Zukunft gestaltet werde. So gäbe es bereits jetzt und auch abseits der Metropolregionen erfolgreiche Konzepte für eine klimagerechte Mobilität. Alois Rainer nannte hier exemplarisch für eine Vielzahl von regionalen Erfolgsgeschichten den Ausbau der Ladeinfrastruktur in seinem Wahlkreis im ländlichen Niederbayern. Es bedürfe auch in Zukunft anstelle genereller Verbote einer Offenheit gegenüber neuen Lösungsansätzen durch Technologie und Einfallsreichtum.

 

Weiterhin stellt Alois Rainer klar, dass auch der Luftverkehr ein unverzichtbarer Bestandteil der Zukunfts-Mobilität sei. Hierfür müsse man „die Augen nach vorne richten“ und die Vision des CO2-neutralen Fliegens mithilfe neuer Technologien realisieren. Es dürfe letztlich auch nicht außer Acht gelassen werden, dass der Flugverkehr seines Wesens nach schon international agiere. Nationale Alleingänge und Verbote würden das Klima nicht retten. Vielmehr sei eine transnationale, zumindest aber eine europäische Lösung notwendig.

An den Vortrag von Alois Rainer anknüpfend sprach Siegfried Knecht über die Zukunft des Flugverkehrs aus Sicht von Airbus. Er berichtete, dass die Diskussion über Elektromobilität und eFuel in der Luftfahrt zum aktuellen Zeitpunkt leider mangels praktikabler Technologien keine Alternative darstelle. Jedoch gäbe es „Licht am Ende des Tunnels“. Gemeint seien damit vielversprechende Konzepte, die einen CO2-neutralen Flugverkehr ermöglichen würden. Großangelegte Projekte mit dem Ziel, den Treibstoff der Flugzeuge von Kerosin auf Wasserstoff umzustellen, seien bereits in der Durchführung und erscheinten erfolgversprechend. Aktuelle mangele es für eine Umstellung des Flugverkehrs im industriellen Maßstab jedoch vor allem an den benötigten Mengen des grünen Wasserstoffs.

 

Abseits vom Wasserstoff seien auch sogenannte SAF (sustainable aviation fuels) aussichtsreich. Hierbei handelt es sich um Biokraftstoffe, die bereits jetzt herkömmlichem Kerosin beigemischt werden und die CO2-Belastung deutlich reduzieren können. Siegfried Knecht zufolge könnten SAF bereits ab 2025/30 bis zu 100 Prozent des Treibstoffes für den Luftverkehr ausmachen. Ausbremsend seien vor allem die aktuell noch vergleichsweise hohen Produktionskosten und fehlenden Abnahmegarantien. Abschließend betonte Siegfried Knecht, dass auch der Wille der Politik gefragt sei. So seien entsprechende Forschungsprojekte mit immensen Kosten verbunden, die nicht allein von der durch die Corona-Pandemie angeschlagenen Branche zu stemmen seien.