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Bericht
21.11.2021
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"Wir müssen in die frühkindliche Bildung investieren!"

Die Landesfachkommission Arbeitsmarkt-, Bildungs- und Mittelstandspolitik traf sich im Rahmen einer Videokonferenz und diskutierte mit Max Landero MdA, Mitglied der SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus von Berlin und Bettina Reinfeld, Geschäftsführerin der Schule für Tourismus GmbH, über die Themen Bildungsgerechtigkeit und Fachkräftemangel.
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In seinem Impuls, sprach Herr Landero über die Kita, die als erster Schritt auf dem Bildungsweg noch vor der Schule gestärkt und gefördert werden müsse. Denn was in der frühkindlichen Bildung versäumt werde, lasse sich später schwerlich aufholen. Hier seien vor allem die ersten sechs Lebensjahre entscheidend. Als neu gewählter Mandatsträger im Abgeordnetenhaus von Berlin sieht er hier sich selbst und die Politik in der Pflicht. Zwar müsse sich in Berlin das Thema Kita nicht verstecken und erfährt eine positive Entwicklung, diese werde jedoch von dem Bevölkerungswachstum eingeholt, sodass hier nachgeschärft werden müsse. So seien in den Koalitionsverhandlungen schon neue Mittel frei gemacht worden. Ob diese ausreichen, sei jedoch fraglich, da die Kita bei der Verteilung der Mittel nicht die höchste Priorität habe, so die Einschätzung des Abgeordneten.

 

Ginge es nach Landero, müsse diese Priorisierung angepasst werden. Mit der wichtigen Rolle, welche die Kita mit weitem Horizont auch für den Fachkräftemangel spiele, müsse diese als eigenständige Bildungseinrichtung weiterentwickelt und anerkannt werden. Hierfür wurden einige Punkte angesprochen, welche auf dem Weg dorthin zu realisieren wären. So sei ein Fokus auf Einrichtungen in schwierigen Lagen unumgänglich. An dieser Stelle sollte auch die sprachliche Bildung intensiver betrachtet werden, da diese für den späteren Bildungsweg und die Integration eine maßgebliche Rolle spiele. Auch sei eine Verbesserung der Strukturqualität essenziell. Dies bedeutet vor allem kleinere Gruppen und mehr Erzieher pro Kind. Damit dies erreicht werden könne, müsse auch hier der Fachkräftemangel gezielt angegangen werden.

 

Das Thema Fachkräftemangel adressierte auch Frau Reinfeld in ihrem Vortrag. Nach einer kurzen Vorstellung der Schule für Tourismus und der verschiedenen Bildungswege, die dort angeboten werden, ging sie auf die Probleme ein, mit denen sie aktuell zu kämpfen habe. So werde sich der in der Tourismusbranche schon jetzt akute Fachkräftemangel, der sich nicht zuletzt auf dem BER gezeigt habe, in Zukunft weiter verschärfen. Dies liege neben Corona und der Abwanderung von Mitarbeitern vor allem an der Politik der Arbeitsämter. Hier sorge die aktuelle Bildungszielplanung dafür, dass für die Tourismusbranche nicht ausreichend Bildungsgutscheine ausgestellt werden. Somit fehle es schon heute an Auszubildenden. Fährt der Bedarf im Bereich Tourismus wieder hoch, werden deshalb die Arbeitskräfte fehlen, wenn nicht schnell reagiert wird, warnte Reinfeld abschließend.