Cookie-Einstellungen

Bericht
13.03.2023
Drucken

Landesfachkommission Mobilität März 2023

Mobilität und Parken: Wo geht die Reise hin?
©None

Am Montag, den 13. März 2023, kam die Landesfachkommission Mobilität zu einer angenehmen Gesprächsrunde zusammen, in der vor allem die Verkehrsproblematik Berlins thematisiert wurde.

Über ein Drittel des innerstädtischen Verkehrsaufkommens besteht aus sogenanntem Parkplatz-Suchverkehr: Das bedeutet, dass im Durchschnitt jedes dritte Auto, welches man auf der Straße fahren sieht in genau diesem Moment herumfährt, um einen Parkplatz zu finden. Hr. Dirk Schneider stellte hier als Business Development & Strategy Officer das innovative und aufregende Konzept von Parcandi vor. Da in Berlin gut die Hälfte aller Parkplätze in privater Hand sind, von denen abermals gut die Hälfte nicht dauerhaft belegt werden, habe Parcandi erkannt, dass hier eine praktische und harmonisierende Lösung gefunden werden könnte. Eigentümer privater Parkplätze können über die Anwendung freie Slots zur Verfügung stellen. Vergleichbar mit anderen Sharingdiensten buchen die Nutzer für einen gewünschten Zeitraum einen Parkplatz in der privaten Anlage und können so zielgerichteter und ohne langes Suchen mit dem Auto in der Stadt reisen. Diese Vorgehensweise stifte für alle Beteiligten Nutzen: Die Autofahrer würden einfach und schnell einen Parkplatz finden, die Städte weniger unter dem aufgebauschten Verkehr der Parkplatzsuchenden leiden und die Eigentümer ihren Parkraum effizienter und profitabler verwenden.

Wir sind zuversichtlich, dass Parcandi die richtigen Anreize liefert, die der Problembewältigung förderlich sind und bleiben auf die nächsten Entwicklungen gespannt.

Natürlich wurde auch noch das neue Sondierungspapier der CDU und SPD in Augenschein genommen. Der Faktor Mobilität bleibt selbstverständlich auch weiterhin ein vieldiskutiertes Thema mit dem erklärten Ziel einer Verbesserung und Ausweitung des Mobilitätsangebotes. Der Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs müsse in enger Zusammenarbeit mit dem Bund und dem Land Brandenburg geschehen, damit auch Randbezirke von den S- und U-Bahnlinien sowie der Tram besser profitieren könnten. Um hier die Attraktivität weiter zu erhöhen würde man versuchen wollen, das unbefristete 29-Euro-Ticket für alle und das Sozialticket für 9 Euro idealerweise unter dem Dach des VBB auf den Weg zu bringen. Außerdem müssten die Planungen für die Tangentiale Verbindung Ost (TVO) möglichst schnell abgeschlossen werden, um verbindliche Entscheidungen treffen zu können.

Aber auch direkt in der Stadt müsse viel geschehen: So müsse an Lösungen für eine Stadtraumgestaltung in Absprache mit Anwohnerinnen und Anwohnern sowie Gewerbetreibenden für etwa die Friedrichstraße gefunden werden. Auch der Radverkehr benötige einen Aus- und an gewissen Stellen Umbau. In solche Überlegungen über das geplante Mobilitätskonzept würden natürlich auch Fragen zur Emissionsbelastung mit einbezogen: Die zukünftige Regierung wolle die Expansion des Netzes der Ladeinfrastruktur und allgemein den Vollzug der Verkehrswende hin zur klimaneutralen Individualmobilität beschleunigen.

Wohin sich all diese Ambitionen im Rahmen der kommenden Koalitionsverhandlungen entwickeln werden bleibt natürlich abzuwarten. Es ist in jeden Fall zu begrüßen, dass in Mobilitätsfragen eine gewisse Kompatibilität und dadurch Konsensfähigkeit zu erkennen ist.

Wir bedanken uns recht herzlich bei allen Teilnehmenden und freuen uns auf ein baldiges Wiedersehen!