Cookie-Einstellungen

Pressemitteilung 06.07.2022
Drucken

Ausbildungsfonds schadet dem Standort Bremen!

Wirtschaftsrat Bremen wendet sich gegen zusätzlich Belastung von Unternehmen

Bremen, 06.07.2022:  Mit vollkommenem Unverständnis blickt der Wirtschaftsrat Bremen auf die Pläne des Bremer Senats zur Einführung eines Ausbildungsfonds. Diese Abgabe sollen Bremer Unternehmen künftig zahlen, um mit dem eingenommenen Geld die Chancen Jugendlicher auf einen Ausbildungsplatz zu erhöhen. Unabhängig davon, ob sie selbst ausbilden oder nicht.

„Ein Ausbildungsfonds löst keines der vorhandenen Probleme. Weder schafft er neue Ausbildungsplätze noch verhilft er Unternehmen zu dringend benötigten Auszubildenden“, stellt Jörg Müller-Arnecke klar, Landesvorsitzender des Wirtschaftsrates Bremen, und fährt fort: „Das Kernproblem ist vielmehr die Bildungs- und Schulsituation in Bremen. Bremer Schüler landen in den PISA-Studien regelmäßig auf den hinteren Plätzen. Es kann nicht Aufgabe der Unternehmer sein, dieses Versagen der Bremer Schulpolitik nun mittels einer Abgabe im Nachhinein zu reparieren und zu finanzieren. Im Vergleich mit dem niedersächsischen Umland bedeutet ein Ausbildungsfonds zudem einen Standortnachteil. Er wäre aufgrund der ohnehin bereits hohen Steuer- und Abgabenlast im überregionalen Wettbewerb eine weitere Benachteiligung für Bremer Unternehmen. Das ist eine Zusatzsteuer durch die Hintertür!“

Aktuell gebe es in Bremen mehr als 3.000 offene Ausbildungsstellen. Die Bremer Unternehmen hätten immer größere Schwierigkeiten, Nachwuchs zu finden. Um die offenen Ausbildungsplätze überhaupt besetzen zu können, hätten sie ihre Auswahlkriterien bereits gesenkt und achteten eher auf die Motivation als auf die Schulnoten.

„Wir appellieren daher dringend an die politisch Verantwortlichen, von dem geplanten Vorhaben abzulassen. Vielmehr muss der Wirtschaftsstandort Bremen durch eine bessere Schulbildung gestärkt werden. Den Unternehmen dürfen hingegen keine weiteren Belastungen aufgebürdet werden, durch die sie ihre Wettbewerbsfähigkeit einbüßen. Notwendig sind hingegen positive und unterstützende Impulse, die das große Engagement der Unternehmer belohnen, anstatt sie für jahrzehntelanges staatliches Missmanagement in Haftung zu nehmen“, so Müller-Arnecke.